Am 31. August 1942 wird Oberleutnant Harro Schulze-Boysen in seinem Büro im Reichsluftfahrtministerium angerufen und an den Empfang gebeten. Dort warten mehrere Männer auf ihn: Gestapo. Sie bringen ihn ins Hausgefängnis der Gestapozentrale, nur wenige Meter entfernt. Sein Widerstandsnetzwerk, von den Nazis "Rote Kapelle" genannt, weil sie dahinter fälschlicherweise einen Spionagering Moskaus vermuteten, ist enttarnt worden. Kurz vor seiner Hinrichtung schreibt Schulze-Boysen seinen Eltern einen letzten Brief:

In dieser Folge von "Geheimnisvolle Orte" geht es um das heutige Bundesfinanzministerium, das frühere Reichsluftfahrtministerium von Hermann Göring. Ein monumentaler Bau in der Mitte Berlins: 7 km Flure, mehr als 2000 Büros. Unter den Nazis wird dort die deutsche Luftwaffe aufgebaut, die Luftschlachten des Zweiten Weltkriegs geplant. Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht die SED in Görings ehemalige Machtzentrale, und zwar gleich mit mehreren Ministerien. "Haus der Ministerien" lautet deshalb nun der offizielle Name. Am 7. Oktober 1949 wird im Großen Festsaal die DDR gegründet. Nach dem Ende der DDR nutzt die Treuhandanstalt das Gebäude und wickelt von hier aus die DDR-Wirtschaft ab.

Welcher Freund Görings wird hier 1941 - nach seinem vertuschten Selbstmord – mit einem Staatsakt verabschiedet? Und wieso trägt das Gebäude heute den Namen "Detlev-Rohwedder-Haus"?