Paul Brodowsky © Stephan Ozsváth
Stephan Ozsváth
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Orte und Worte - Im Bundesarchiv mit Paul Brodowsky

Ein junger Vater begibt sich auf Spurensuche in die eigene Familiengeschichte. Dort findet er seinen Vater, erzogen in einer NaPola, einer NS-Erziehungsanstalt, es gibt auch einen Onkel mit NSDAP-Parteibuch und Amt. Wie wird Diktatur vererbt – von Mann zu Mann? Paul Brodowsky spürt der eigenen NS-Geschichte in der männlichen Generationenfolge nach. In Collage-Form schneidet der in Kiel geborene Paul Brodowsky den Alltag des jungen Familienvaters, dessen Spurensuche und 100 Jahre deutsche Geschichte gegeneinander. Sein autofiktionaler Roman-Erstling "Väter" ist eine Spurensuche nach dem toxisch Männlichen, aber auch nach dem Heilenden, einer neuen Männlichkeit.

Stephan Ozsváth hat sich mit ihm am Ort von Recherchen getroffen: Im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde, einem Ort, der selbst voller Geschichte steckt: Einst kaiserliche Kadettenanstalt, dann Standort der SS-Leibstandarte Adolf Hitler, dann Kaserne der Amerikaner, jetzt Archiv deutscher Geschichte.

Stephan empfiehlt:
Eva Viežnaviec: "Was suchst Du, Wolf?", 144 Seiten, Zsolnay, 22,00 Euro.

Deutschlandradio-Podcast www.gesternistjetzt.de

Paul Brodowsky empfiehlt:
Sabrina Janesch: "Sibir", Rowohlt, 352 Seiten, 24,00 Euro.

Das Buch:
Paul Brodowsky: "Väter", Suhrkamp, 302 Seiten, 24,00 Euro.

Der Ort:
Bundesarchiv Lichterfelde

Der Autor:
Paul Brodowsky ist 1980 in Kiel geboren, als siebtes Kind des Chemie-Professors Horst Brodowsky. Er studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, gründete die Literaturzeitschrift Bella Triste und organisierte das Literaturfestival Prosanova 2005 mit. Er veröffentlichte bisher vor allem Theaterstücke und unterrichtet Szenisches Schreiben in Berlin. Hier lebt er mit seiner Familie. "Väter" ist sein erster Roman.

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