Orte und Worte - Mit Daniel Wisser auf dem Wiener Kahlenberg
Erik Montelius hat sich einfrieren lassen. Vielleicht gibt es ja später einmal Heilung für den an Krebs erkrankten Computerexperten. 30 Jahre später wird der Eingefrorene aufgetaut und erlebt eine Wiederauferstehung, die alle Beteiligten irritiert: Seine Frau ist mittlerweile mit seinem früheren Geschäftspartner verheiratet und nicht nur um 30 Jahre gealtert, sondern auch spießiger geworden. Alle benutzen Smartphones, Laubbläser und fahren in riesigen SUVs - für Montelius ein ökologischer Alptraum.
Er ist einem Verrat auf der Spur. Die Medien machen ihn berühmt, die Geschichte seiner Wiederauferstehung macht ihn reich, aber die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Wie viel Zukunft hat er? Hat er noch genug Zeit für seine Rache, die süß ist … so süß wie ein Baby mit der Tochter seines früheren Geschäftspartners? Ein Schelmenroman der Extraklasse.
Das Buch:
Daniel Wisser: "012", Luchterhand, 447 Seiten, 25,00 Euro
Der Autor:
Daniel Wisser ist 1971 in Klagenfurt geboren, aber im Burgenland aufgewachsen. Er nennt sich selbst "Sozialist", mischt sich auch mit Kolumnen in politische Tagesdebatten ein, er fordert Bündnisse aller Demokraten, um die große Errungenschaft der liberalen Demokratie gegen Rechts zu verteidigen. Ein Gewinn in einer Quizshow erlaubte ihm, seinen IT-Job an den Nagel zu hängen und nur noch als Autor zu arbeiten. Mit dem "Ersten Wiener Heimorgelorchester" vertont er auch Gedichte - etwa seines Kollegen Clemens Setz. Im Januar 2024 erscheint ein neues Album der Band.
Daniel empfiehlt:
Marjana Gaponenko: "Der Dorfgescheite", C.H.Beck, 287 Seiten, 22,00 Euro.
Stephan empfiehlt:
Christoph Salcher: "Ich und Kehlmann", Milena, 220 Seiten, 22,00 Euro.