Orte und Worte - Mit Roman Ehrlich in einer Videothek
Eine Videothek ist Schauplatz im Roman “Videotime” von Roman Ehrlich. Hier leiht sich der Ich-Erzähler als Kind regelmäßig mit seinem Vater Filme aus und überspielt sie auf Leerkassetten. So entsteht eine private Piraten-Videothek. Jahrzehnte später besucht der Erzähler seinen Vater, die alte Videothek ist längst geschlossen. Aber plötzlich stößt er auf die alten Videokassetten. Erinnerungen strömen auf ihn ein.
Roman Ehrlich hat einen Familienroman geschrieben, der von Prägungen, Erinnerung und Fiktion erzählt. Vom Vor- und Zurückspulen und Überspielen. Von verzerrten Familien- und Rollenbildern.
Nadine und Roman treffen sich für diese Folge in einer Videothek in Britz in Berlin Neukölln, lassen Erinnerungen auf sich einströmen und unterhalten sich über Prägungen, Filme und das Schreiben.
Nadine Kreuzahler empfiehlt
Lorena Simmel: "Ferymont", 170 Seiten, Verbrecher Verlag.
Roman Ehrlich empfiehlt
Mara Genschel: "Midlife Prosa". Performative Erzählungen, 170 Seiten, Engeler Verlag.
Stephan empfiehlt
Miljenko Jergović: "Das verrückte Herz". Sarajevo Marlboro remastered. Erzählungen", Suhrkamp.
Das Buch
Roman Ehrlich "Videotime", 368 Seiten, S. Fischer.
Der Ort
Die Videothek "Videobox" in Britz in Berlin Neukölln
Der Autor
Roman Ehrlich, geboren 1983 in Aichach, aufgewachsen in Neuburg an der Donau, lebt in Berlin. Er hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Freien Universität Berlin studiert. Sein Debütroman "Das kalte Jahr" erschien 2013, 2020 stand er auf der Longlist Deutscher Buchpreis mit "Malé". Für seinen aktuellen Roman "Videotime" war er in diesem Jahr für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis nominiert.