Zur Geschichte des sorbischen Hörfunks - K stawiznam serbskego rozgłosa
Wót lěta 1948 dajo serbske wusćełanja w nimskem rozgłosu. How namakaśo wěcej wó stawiznach Serbskego rozgłosa.
Seit dem 14. Oktober 1948 gibt es sorbischsprachige Sendungen im deutschen Rundfunk, erste niedersorbische Beiträge seit 1950.
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Die Anfänge
Am 22.03.1953 wurde auf Beschluss des damaligen Staatlichen Komitees für Rundfunk die "Sorbische Redaktion" bei Radio DDR mit einem eigenen Studio in Görlitz eingerichtet. Leiter war der Journalist Klaus Hemmo. Die Einrichtung der Redaktion erfolgte in Realisierung des Gesetzes zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevölkerung (beschlossen 1948 vom Sächsischen Landtag und 1950 vom Landtag Brandenburg).
Ein Rückblick in die vorredaktionelle Zeit: Im Gegensatz zur Presse hatten sorbische Rundfunksendungen vor 1945 keine Tradition. Die ersten Sendungen in sorbischer Sprache strahlte in den Jahren 1946/47 der Prager Rundfunk aus. Die Autoren waren in der Tschechoslowakei studierende Sorben. Die sorbischen Beiträge im Prager Radioprogramm sollten zur nationalen Selbstfindung der vom Hitlerregime verfolgten und zur Ausrottung vorgesehenen Sorben beitragen. Sie erreichten jedoch nicht die breite Basis der sorbischen/wendischen Bevölkerung in der Ober- und Niederlausitz.
Seit Dezember 1948 gab es wöchentlich eine 15-minütige Sendung in obersorbischer Sprache über die Sender Leipzig bzw. Dresden. Ähnliche Sendungen wurden seit 1950 aus dem Studio Cottbus über den Sender Potsdam für die Sorben/Wenden in der Niederlausitz ausgestrahlt. Den Anlass dazu gaben die Vorbereitungen zum sorbischen Festival in Bautzen. Das von einem deutschen Redakteur erarbeitete Programm mit sorbischer und heimatlicher Thematik wurde zunächst zweisprachig ausgestrahlt.
Da es keine sorbischen Rundfunkjournalisten gab, wandte sich Herr Mahling vom Sender Potsdam an die Domowina mit der Bitte um Mithilfe. Die damalige Mitarbeiterin der Domowina Margitta Krautz (später Heinrich) übernahm die Übersetzung und Moderation der sorbischen Texte. Sie gestaltete dann auch eigenständige Beiträge mit Gesprächen und Reportagen vor allem aus dem ländlichen Bereich der zweisprachigen Niederlausitz.
Durch die territoriale Neugliederung der DDR in Bezirke war der Sender Potsdam nicht mehr für das Studio Cottbus zuständig. Damit kam es auch zur Unterbrechung des sorbischsprachigen Programms aus Cottbus.
Die Sorbische Redaktion im Studio Görlitz war für das gesamte sorbische Programm (ober- und niedersorbisch) vorgesehen. Die anfängliche Sendezeit betrug wöchentlich 70 Minuten. Da aber keiner der drei Mitarbeiter über niedersorbische Sprachkenntnisse verfügte, war die Programmsprache bis auf wenige Ausnahmen obersorbisch.
Der Beginn regelmäßiger niedersorbischer/wendischer Sendungen ist datiert mit dem 01.04.1956. Die wöchentlich 20-minütige Sendung wurde im Studio Cottbus durch die erste niedersorbische Rundfunkjournalistin Rosemarie Wierik-Schenker erarbeitet und auch aus Cottbus für die Sorbische Redaktion gesendet.
Seit 1957 hatte die Sorbische Redaktion als einheitliche Redaktion mit zwei sprachlich unterschiedlichen Programmteilen (ober- und niedersorbisch) ihren Sitz beim Sender Cottbus, einem Studio von Radio DDR. In den 80er Jahren wurde das Studio im Haus der Sorben in Bautzen weiter ausgebaut und der obersorbische Programmbereich dorthin verlegt, um dem Hörer näher zu sein. Die Redaktionsstruktur blieb aber noch bis 1991 erhalten. 1990/91 zeigten sich allerdings Irritationen, da die Sorbische Redaktion zeitweilig beim Sender Lausitz, bei Sachsenradio und Antenne Brandenburg eingegliedert war.