Eva Kemlein © dpa/Nestor Bachmann/Zentralbild
Bild: dpa/Nestor Bachmann/Zentralbild

- Eva Kemlein

4. August 1909 in Berlin - 8. August 2004 in Berlin

"So wie es ist, bleibt es nicht" - das Lebensmotto der Berliner Fotografin Eva Kemlein. Die Tochter liberal jüdischer Eltern wird nach ihrer Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin am Berliner Lette-Verein Fotografin, geht 1933 mit ihrem Ehemann Herbert Kemlein nach Griechenland, ergänzt dessen Reportagen mit ihren Fotos.

1935 Berufsverbot durch die Nationalsozialisten. Als Jüdin überlebt sie den Holocaust nur versteckt in Berlin und beginnt sofort nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu fotografieren: Trümmerfrauen und Theater, die Sprengung des Stadtschlosses. Eva Kemlein pendelt zwischen Ost- und West-Berlin, wo sie in der Wilmersdorfer Künstlerkolonie zu Hause ist, bis zu ihrem Tod im Alter von 95 Jahren.

Unsere Studiogäste:
Sharon Adler, Fotografin u.a. für die Kampagne "Diskriminierung hat viele Gesichter" (LADS), Herausgeberin des Frauen-Online-Magazins Aviva-Berlin.de, Vorstandsvorsitzende Stiftung ZURÜCKGEBEN
Esra Rotthoff, Künstlerin und Fotografin, kollaboriert seit 2013 mit dem Maxim Gorki Theater für dass sie u.a. das Logo und die Plakatkampagnen entworfen hat.

Sharon Adler (© Mara Noomi Adler ) und Esra Rotthoff (© Presse)
Bild: Mara Noomi Adler | Presse

Eva Kemlein wollte keine Festanstellung. Der Freiheitsgedanke hat sie ihr ganzes Leben lang begleitet.

Sharon Adler

Eva Kemlein passt in keine Schublade. Sie hat sich einfach die Möglichkeiten genommen und sie umgesetzt.

Esra Rotthoff

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