- Katharina Heinroth

4. Februar 1897 Breslau - 20. Oktober 1989 Berlin

"Das Hörvermögen von Reptilien" – darüber promoviert Katharina Heinroth, damals noch unverheiratete Berger, als erste Frau am Zoologischen Institut Breslau 1923, im Alter von 26 Jahren. Nachdem sie den Ornithologen und Kurator des Berliner Aquariums, Oskar Heinroth, kennengelernt hat, trennt sie sich von ihrem ersten Ehemann, heiratet Heinroth und wird 1945 nach dessen Tod erste Zoodirektorin Deutschlands.

Mit einem Restbestand von 91 Tieren baut sie den Berliner Zoologischen Garten auf, erforscht das Verhalten von Tieren und wird vom männlich besetzten Aufsichtsrat nach elf Jahren dazu genötigt, in den Ruhestand zu gehen, mit 59 Jahren. Sie trägt das mit Fassung, engagiert sich weiter – im Verband deutscher Zoodirektoren, mit Vorlesungen an der TU, in Vorträgen und Publikationen.

Heute sind in Deutschland 21% der Zoodirektor*innen weiblich. Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wie steht es um den Schutz der Arten? Und: Gehen Frauen anders mit Tieren um als ihre Kollegen?

Manuela Reichart im Gespräch mit Christiane Schröder, Geschäftsführerin NABU-Brandenburg, und Dr. Simone Schehka, Zoodirektorin Allwetterzoo Münster.

Christiane Schröder, NABU (Foto: © Michaela Gericke) und Dr. Simone Schehka, Direktorin Allwetterzoo Münster (Foto: © Allwetterzoo Münster); Montage: rbbKultur

Für mich ist es wichtig, dass Tierhaltung im Zoo mit Pädagogik und Umweltbildung verbunden wird!

Christiane Schröder NABU-Brandenburg Geschäftsführerin

Kuratorin im Zoo: Eine Position, in der immer noch eher Männer zu finden sind.

Dr. Simone Schehka

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Berlin wäre ohne Frauen nie zu dem geworden, was es heute ist: innovativ, kreativ, weltoffen und sehr politisch. Ohne sie gäbe es keinen Bären auf der Berlinale, denn die Skulptur stammt von einer Frau. Der Zoo hätte nach dem 2. Weltkrieg nie durchstarten können, wenn es nicht diese erste Direktorin gegeben hätte, die den Bären ein neues Dach über dem Kopf verschaffte. Die erste Fliegerin über den Dächern der Stadt? War natürlich auch eine Berlinerin. Die Namen von Katharina Heinroth, Renée Sintenis oder Melli Beese fehlen im kulturellen Gedächtnis der Stadt, dabei sind sie keineswegs Geschichte, sondern beeindruckende Role Models für junge Frauen heute.