Wenn wir schnell die Körperlage ändern, sackt das Blut in die Beine. Ist der Kreislauf trainiert, gleicht er das schnell aus: Herzfrequenz und Blutdruck werden erhöht. Bei niedrigem Blutdruck aber funktioniert dieser Ausgleich nicht so schnell, was zum Beispiel zu Schwindel oder "Sternchensehen" führen kann. Daher: Nicht zu schnell aus dem Bett aufstehen, sondern erstmal im Liegen eine Runde Rad fahren oder nach dem Aufrichten erst mal eine kleine Sitzpause an der Bettkante einlegen vor dem Aufstehen.

Kaffee ist der Klassiker am Morgen, aber auch schwarzer und grüner Tee haben aufgrund des enthaltenen Koffeins eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel – und den Blutdruck! Bei manchen Menschen führt Kaffee laut Deutscher Herzstiftung sogar zu einer kurzfristigen Blutdruckerhöhung um etwa 10 bis 20 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule).

Allerdings gibt es einen Gewöhnungseffekt: Nach etwa zwei bis drei Wochen regelmäßigen Kaffeetrinkens steigt der Blutdruck nur noch gering oder gar nicht mehr an. Und: Koffein hat in jedem Körper eine unterschiedliche Wirkung und nicht jeder Mensch verträgt Kaffee. Es fühlt sich dann ähnlich an, wie die Angst vor einer wichtigen Prüfung – mit Herzrasen, stärkerem Schwitzten, Zittern oder Magenproblemen. In diesem Fall: lieber keinen Kaffee trinken.

Zu viel sitzen und zu wenig Bewegung tun dem Körper generell nicht gut. Auch der Kreislauf wird durch diesen Lebensstil faul: Er muss sich zu selten anpassen, ist unterfordert und reagiert langsamer. Die Folge: Schon kleinere Belastungen, wie ein herbstlicher Wetterumschwung, können das System an die Grenze bringen, Schwindel und Unwohlsein inklusive.

Was hilft: Mehrmals pro Woche walken, wandern oder moderat joggen, radfahren oder schwimmen – und das für mindestens 30 Minuten. So lernt der Kreislauf, wieder richtig auf Belastungen zu reagieren.

Kalte Dusche? Klingt erstmal ziemlich ungemütlich. Aber: Wärme- und Kältereize sind ideal, um Gefäße und Kreislauf zu trainieren. Am besten täglich wechselwarm durschen, denn die stabilisierende Wirkung auf den Kreislauf geht ohne das regelmäßige Training wieder verloren.

So geht die perfekte Wechseldusche nach Arzt Thomas Kurscheid: Herzfern anfangen. Heißt: Mit dem Duschkopf und dem kalten Wasser langsam das rechte Bein von unten nach oben bis in den Schritt hochwandern, rund 15 Sekunden lang. Dann mit dem linken Bein wiederholen.
Als nächstes ist der rechte Arm dran: Wieder langsam von unten nach oben wandern. Mit dem linken Arm wiederholen. Dann den ganzen Körper kalt abduschen. Als nächstes: warm duschen. Dann: Den kalten Part noch einmal wiederholen, aus der Dusche steigen und abtrocknen.

Kompressionsstrümpfe drücken die Beine leicht zusammen, der Durchmesser der Venen wird verkleinert und das Blut kann schneller fließen. Das Blut kann nicht mehr so schnell in den Beinen versacken, sprich: Der Blutdruck sinkt beim Aufstehen weniger ab. Das hilft, einem Schnell-Aufsteh-Schwindelgefühl vorzubeugen.

Viel Wasser und ungesüßte Tees trinken - das erhöht das Blutvolumen und damit den Blutdruck. Als allgemeine Richtlinie empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) etwa 1,5 Liter pro Tag für Erwachsene
Manchmal braucht der Körper aber mehr: bei Hitze, extremer Kälte, körperlicher Arbeit, Sport, Fieber oder Durchfall zum Beispiel. Übrigens: Obst, Gemüse und Suppen zahlen auch auf das Flüssigkeitskonto ein.

Wer einen niedrigen Blutdruck hat, darf ruhig etwas mehr Salz nehmen. Nicht übertreiben, aber eben auch nicht besonders natriumarm essen. Salz bindet die Flüssigkeit im Körper, wodurch sich das Volumen in den Gefäßen erhöht und der Blutdruck ansteigt.

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Ein niedriger Blutdruck ist häufig harmlos, kann aber auch Symptom einer Krankheit sein – beispielsweise einer Herzschwäche, Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut – oder als Nebenwirkung eines Medikaments auftreten. Ärztin oder Arzt können dies mittels verschiedener Untersuchungen ausschließen und eine individuell abgestimmte Therapie finden.