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Hilfe für Menschen, die an ihren Gesundheitsproblemen fast verzweifeln - daran arbeiten die Ernährungsdocs. Und zwar mit: Essen als Medizin. Die "Docs" Anne Fleck, Matthias Riedl und Jörn Klasen, alle erfahrene Mediziner, wollen mit gezielten Ernährungsstrategien Symptome deutlich verbessern und Krankheiten sogar heilen. Die Themen dieser Folge: Diabetes Typ 2: Hilfe durch Hafer? +++ Zöliakie: Leckere Alternativen zum Weizen +++ Nasenpolypen: Weizen weg - Nase frei? +++
Diabetes Typ 2: Ist Heilung möglich?
Rund acht Millionen Deutsche leiden unter der sogenannten Zuckerkrankheit. Auch er: Dirk v. G. ist 56 Jahre alt und hat seit fünf Jahren Diabetes Typ 2, inzwischen muss er auch Insulin spritzen. Weil Diabetes auf Dauer nicht nur die Blutgefäße, sondern z.B. auch Leber, Herz oder sogar das Hirn schädigen kann, hat Dirk v. G. Angst um die Zukunft - und will etwas tun. Seine Schwachstelle: Lebensmittel, die Fett und Kohlenhydrate kombinieren. Dazu gehört neben Fastfood z.B. auch Schokolade. Der 56-jährige arbeitet im Außendienst, isst oft unterwegs, kocht wenig und sitzt von berufswegen viel und lange im Auto.
Ernährungsdoc Matthias Riedl ist überzeugt: Rund die Hälfte der Typ 2 Diabetiker in Deutschland könnte wahrscheinlich ohne Medikamente auskommen - mit der richtigen Ernährung und Bewegung. Er zeigt Dirk v.G. Ergebnisse einer Studie zur "absoluten Fressformel". Die lautet: 50 Prozent Kohlenhydrate/Zucker und 35 Prozent Fett - nicht nur Burger machen sich die Mischung zu Nutze, sondern im Tierversuch machte die Mischung regelrecht süchtig.
Dr. Riedl setzt eine dreitätige Haferkur ein. Dadurch soll das Insulin im Körper des 56-jährigen wieder besser wirken, außerdem enthält das Vollkorn Ballaststoffe, die den Blutzucker senken. Nach den dreit Tagen geht es für Dirk v.G. vor allem darum, Fett und Kohlenhydrate zu trennen und z.B. viel Eiweiß zu essen. Außerdem steht Walken auf dem Bewegungsplan.
Das Ziel: Dirk v.G. soll erst weniger Insulin spritzen müssen, dann auf Tabletten umsteigen und eines Tages auch die weglassen können - die "Insulinuhr zurückdrehen" nennt es Dr. Riedl. Aber wird der Plan aufgehen?
Zöliakie: Kampf ums Überleben für den Darm
Janne H. leidet an Zölliakie, einer Glutenunverträglichkeit und kämpft vor allem mit dem Alltag. Weil sie die einzige in der Familie ist, die betroffen ist, fällt es ihr schwer nicht bei den Lebensmitteln der anderen - und damit beim Weizen - zuzugreifen. Obwohl genau das wichtig wäre, denn die Zöliakie hat ihren Darm schon geschädigt. Die 44-jährige hat Zöliakie der Stufe 3 - das hat schon viele wichtigen Zotten in ihrem Dünndarm vernichtet, die Nährstoffe aus der Nahrung ziehen. Und: Janne H. leidet auch an beginnender Osteoporose und hat ein erhöhtes Krebsrisiko.
Ernährungsdoc Anne Fleck macht Janne klar: Es braucht keine großen Mengen - schon eine Messerspitze Weizen kann ihrem Darm schaden. Auch Dinkel, Gerste oder Roggen sind für Janne H. tabu. Stattdessen kommen jetzt z.B. Quinoa, Reis, Buchweizen oder Hirse auf den Tisch. Außerdem wichtig: Janne H. muss lernen auch verstecktes Gluten zu erkennen - das kann auch in Röstzwiebeln, Ketchup oder Kräuterquark stecken, als Verdickungsmittel, Emulgatoren oder Trennungsmittel. Kann die 44-jährige lernen Gluten zu erkennen und zu meiden?
Nasenpolypen: Weizen weg - Nase frei?
Der 36-jährige Michael S. leidet unter seiner verstopften Nase - dauernd. Er hat Nasenpolypen. Freies Atmen ist kaum möglich, 50 - 60 Taschentücher verbraucht er pro Tag. Zwar hat er auch eine Allergie, nur die allein kann kaum hinter den verschlossenen Atemwegen stecken, denn die Allergie selbst ist gut eingestellt. Was kann helfen?
Ernährungsdoc Jörn Klasen analysiert, was bei Michael S. auf keinen Fall fehlen darf: Brot. Vom Frühstücksbrot bis zum Abendbrot - auf über acht Scheiben am Tag kommt der 36-jährige. Und im Brot steckt vor allem Weizen. Ernährungsdoc sieht hier eine Chance mit Ernährungsumstellung Leiden zu lindern: Statt Weizenbrot soll Michael vor allem Gemüse essen und auf antientzündliche Gewürze setzten, wie z.B. Koriander, um die Entzündungsprozesse in seinen Atemwegen zu stoppen. Wird er so wieder besser atmen können?