Einstieg und Vorbereitung des Stationenlernens
Als Einleitung in das Thema eignet sich der kurze Sachtext "Was ist Toleranz?", in dem der fremde Begriff erklärt und mit vielen Beispielen anschaulich gemacht wird. Mithilfe eines Arbeitsblattes können die Schülerinnen und Schüler dann eine eigene Mindmap erstellen, in der sie das Gelesene und ihre eigenen Erfahrungen assoziativ verbinden.
Hier kann anschließend eine offene Gesprächsrunde angeboten werden, in der sich die Schülerinnen und Schüler austauschen und ihre Mindmaps erklären. Die Begriffe und Gedanken können auf einem großen Plakat gesammelt werden. Diese gemeinsame Mindmap kann in der weiteren Beschäftigung mit dem Thema Toleranz noch ergänzt werden und eignet sich als visuelles Zeichen für das Stationenlernen.
Die kurzen Filmclips mit dem kleinen Philosophen Knietzsche bieten einen Einstieg in die drei inhaltlichen Bereiche des Materials. Auf schülergerechte und lustige Art denkt Knietzsche über Toleranz nach. Die drei Filme bieten viel Stoff für Diskussionen und führen gleichzeitig in die drei Themenbereiche ein:
ICH – Jeder ist anders!
Entstehung des Ichs, persönliche Reflektion und Annahme der Eigenschaften und Eigenarten
DU – Abenteuer Vielfalt!
Umgang mit anderen, Freundschaft, Konflikte und Vorurteile
WIR – Einer für alle, alle für einen!
Gemeinschaft in der Klasse und in der Gesellschaft, Empathie und Solidarität
Konzeption des Stationenlernens
Viele Lernangebote der Schulstunde "Toleranz" eignen sich zum Arbeiten an Stationen. Vor allem der Bereich "Mach dich schlau!" mit Sachtexten und Arbeitsblättern ist ein gutes Angebot für Schüler, sich interessengeleitet mit Themen auseinanderzusetzen. Auch im Aufgabenbereich "Was denkst du?" finden sich Einzel- und Partneraufgaben, die individuell gelöst werden können.
Das Stationenlernen kann entweder innerhalb eines Bereiches angeboten werden, also zum Beispiel nur zum Thema ICH, oder aber übergreifend. Die Arbeitsaufträge, die in dem Themenblock WIR gesammelt sind, richten sich eher an die gesamte Klasse oder Gruppe und können nach einer individuellen Lernphase zur Abwechslung eingesetzt werden.
Stellen Sie die unterschiedlichen Aufgaben und Themenbereiche vor, sodass die Schülerinnen und Schüler eine Vorstellung erhalten, worum es in den verschiedenen Bereichen geht und welche Schwerpunkte ihnen gefallen, bevor sie mit der Arbeit beginnen.
Natürlich ist es auch möglich, das Unterrichtsmaterial nicht in Form des Stationenlernens einzusetzen, sondern sich auf eine Auswahl zu begrenzen. Schwerpunkte, zum Beispiel fachliche, lassen sich mit dem vielfältigen Material einfach setzen. Geeignete Bereiche sind der Fokus auf Sprache und Argumentation, oder aber auf Gruppendynamik und Konfliktlösung. Auch Aspekte aus dem Sachunterricht wie der Körper, Sinne oder Gefühle können aufgegriffen werden, außerdem gesellschaftliche Fragen zu Menschenrechten, der Rolle von Politik und der Gestaltung des Zusammenlebens. Je nach Interesse, Vorwissen oder Erfahrungen der Schüler lässt sich ein abwechslungsreiches Programm frei zusammenstellen.
Vorbereitung des Stationenlernens
Das Konzept des Stationenlernens sieht vor, dass in einem offenen Raum an unterschiedlichen Stationen, zum Beispiel Tischen, Lernangebote vorliegen. Es ist hilfreich, wenn die Stationen visuell zu erkennen sind, zum Beispiel durch ein Schild oder ein Symbol. Die Schülerinnen und Schüler sollen von den vielfältigen Lerneinheiten eine gewisse Anzahl erledigen. Welche sie aussuchen, ist ihnen selbst überlassen. An jeder Station können ein oder zwei Schüler gleichzeitig arbeiten. Viele Arbeitsaufträge sind auch als Partnerarbeit formuliert, sodass die beiden Schüler dann zusammen arbeiten können. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an einer Station hängt auch von der Klassengröße ab.
Das Thema Toleranz sollte den Kindern Raum für die eigene Reflektion, freie Assoziationen und den gemeinsamen Austausch in der Klasse geben. Eltern sind bewusst in einige Aufgaben integriert, um Anregungen für den Dialog in den Familien zu geben.