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Hunderttausende Hyaluron-Behandlungen gibt es in Deutschland pro Jahr. Was danach genau im Körper passiert, ist offenbar wenig untersucht. Werden hier Patienten unfreiwillig zu Testpersonen?
Hyaluron wird von der Schönheitsindustrie als minimalinvasive Wunderwaffe beworben: Lippen, Wangen, Kinn lassen sich per Spritze aufpolstern, und nach einigen Monaten baut sich der Stoff angeblich wieder ab. Stimmt das wirklich?
Ärzte und Patienten machen andere Erfahrungen. Sie können mit Ultraschall nachweisen, dass das Hyaluron im Gesicht wandert und sich ablagert, statt sich abzubauen. Hersteller und Verband geben auf Nachfrage zu: Dass Hyaluron sich abbaut, ist nur eine Vermutung.
Zugespitzt formuliert: Weil Hyaluron-Versuche an Menschen nicht vorgeschrieben, nicht üblich und ethisch schwierig umzusetzen sind, werden jetzt ahnungslose Kunden zu Alltags-Versuchspersonen.