Haushalt | Dossier | Lesedauer etwa 5 Minuten - Smartphones: Altgeräte aussortieren und abwracken
Altes Smartphone in der Schublade? Das hat Besseres verdient. So ein Altgerät lässt sich spenden, verkaufen oder entsorgen. Wir zeigen, wohin das ausgediente Smartphone kommt.
Gold, Kobalt, Kupfer! Liegt alles bei uns zu Hause herum. Zwar nicht in einer Schatztruhe, dafür aber in unseren alten Mobiltelefonen. Schätzungen des Branchenverbands Bitkom zufolge, lagen Ende 2022 in Deutschland fast 210 Millionen Altgeräte mit diesen Rohstoffen ungenutzt in der Schublade, Tendenz weiter steigend. Denn: Werden alte Handys durch neue ersetzt, legen laut einer Umfrage der Verbraucherzentralen 40 Prozent der Verbraucher:innen diese in eine Schublade, weil sie noch einmal gebraucht werden könnten.
Wer sich jetzt angesprochen fühlt, kann ja mal seinen persönlichen Alt-Handy-Schatz anschauen. Taugt er nicht mehr für einen Weiterverkauf über eine der vielen Onlineplattformen, kann man das Gerät immer noch abwracken - teilweise zum Weiterverkauf, teilweise als Ersatzteillager. Verschiedene Ankäufer bezahlen noch für das ausgediente Stück. Manchmal geht es nur noch um den reinen Materialwert. Oder man spendet das alte Smartphone für den guten Zweck!
Altes Smartphone verkaufen, verschrotten oder spenden?
Funktioniert das alte Smartphone noch und halten sich auch die Kratzer in Grenzen? Im Internet finden sich Ankaufportale dafür, etwa Asgoodasnew, Recommerce, Rebuy oder Clevertronic. Der aktuelle Marktwert für das eigene Altgerät lässt sich ebenfalls im Netz herausfinden.
Statt verkaufen geht aber auch spenden. Inzwischen gibt es eine Reihe von Sammelboxen und Anlaufstellen, bei denen man mit seinem alten Smartphone und sogar Handy noch Gutes tun kann. Natürlich lässt sich das ausgediente Gerät auch ganz klassisch beim Recyclinghof in der Nähe abgeben.
Übrigens spart ein zur Wiederverwendung aufbereitetes Smartphone ordentlich Ressourcen und CO2 ein. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat 2018 in einer Studie errechnet, dass ein solches Smartphone 14 kg Ressourcen und 58 kg Treibhausgasemissionen einspart, die ansonsten für die Herstellung eines neuen Gerätes verbraucht worden wären. Und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schreibt im Sommer 2024: "Fachgerechtes Recycling ist und bleibt die einzige Chance, der Rohstoffknappheit entgegenzuwirken. Die Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe schont Umwelt und Klima und verringert die weltweiten Konflikte und Missstände, die im Rohstoffabbau fußen."
Dabei gilt aber auch: "Eine möglichst lange Nutzung von Mobiltelefonen ist (...) der nachhaltigste Weg", so Michèle Scherer, Referentin für Digitales bei der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB).
Auf ausgedienten Geräten Daten löschen!
Bevor das alte Mobiltelefon zum Recycling oder Wiederverkauf abgegeben wird, gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten. Wichtig sei in jedem Fall, vorher alle auf dem Smartphone gespeicherten Daten sowie verknüpfte Kontakte dauerhaft zu löschen, rät Michele Scherer. Denn geraten sensible Daten in die falschen Hände, könne das unangenehme Folgen haben. Das gilt erst recht für Passwörter, Kreditkarten-Informationen oder die Zugangsdaten zum Online-Banking.
"Das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen allein reicht in der Regel nicht aus", so Scherer. Damit sind unsere Daten zwar nicht mehr sichtbar, aber sie befinden sich weiterhin auf dem Gerät. Alle Daten auf Handys so zu löschen, dass eine Wiederherstellung unmöglich ist, könne ein aufwändiger Prozess sein, Experten empfehlen zunächst die Verschlüsselung und dann das Überschreiben der Daten. Das kann händisch oder per Lösch-App vonstatten gehen. Detaillierte Informationen dazu haben die Verbraucherzentralen online zusammengestellt.
Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 19.09.2024.