Frischer Fisch in einer Auslage im Supermarkt (Quelle: imago images/ITAR-TASS)
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Essen & Trinken | Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Fisch: wenige Arten ohne Bedenken genießbar

Guter Fisch gehört auf den Tisch - aber was ist das: guter Fisch? Die gleichnamige - kurze! - Liste verschiedener Umwelt- und Verbraucherverbände klärt das.

Fisch ist auch nicht mehr das, was er mal war. Kurz gesagt: Überfischung, die Zerstörung von Lebensräumen und hohe Beifangmengen sorgen dafür, dass die Fischarten, die wir bedenkenlos essen können, weniger und weniger werden. Die Verbraucherzentralen haben deshalb ihre Liste "Guter Fisch" - eine Hilfestellung für den bewussten Meeresfischeinkauf - aktualisiert.
 
"Viele Verbraucher*innen essen gerne Fisch und kennen auch allgemein das Problem der Überfischung. Aber es fehlt ihnen an konkreten Hinweisen, welche Bestände davon betroffen sind. Mit Hilfe dieser Liste kann jeder einfach selbst entscheiden, welcher Fisch noch zu Weihnachten auf dem Tisch landen kann", sagt Britta Schautz, Expertin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Berlin.
 
Auf der Liste: nur noch zwölf Arten. Regionale Plattfische wie Scholle, Kliesche und Flunder aus der Ostsee, ausgewählte Heringsbestände sowie Keta- und Rotlachs aus Alaska oder der Iberische Stöcker würden die Kriterien für nachhaltigen Fischfang noch erfüllen. Die Liste der Meeresfische, die mit einigermaßen gutem Gewissen gegessen werden könnten, ist damit abermals kürzer geworden. Wurden Makrele und Ostsee-Sprotte im vergangenen Jahr noch als "bedingt empfehlenswert" eingestuft, sind sie nun nicht mehr zu empfehlen. Die Fischarten werden weiterhin überfischt.
 
Die Liste "Guter Fisch" entsteht in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem World Wildlife Fund (WWF) und dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (GEOMAR) sowie den Verbraucherzentralen.

Tipps für den Fischkauf

Die Liste der Verbraucherzentralen finden Sie hier in einer ausführlichen Version. Kurz und knapp finden Sie sie hier als PDF.
 
Sie benutzen die Liste, indem Sie im Geschäft oder auf dem Markt die Angaben zu Fischart, Fangmethode und Fanggebiet mit denen auf der Liste vergleichen. Diese Angaben sind übrigens für unverarbeiteten Fisch und Tiefkühlprodukte verpflichtend, sie müssen also aufgeführt sein. Die gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung ist allerdings nicht immer ausreichend detailliert, um bewerten zu können, ob ein Produkt "guter Fisch" ist - hier füllt die Liste eine Lücke.
 
Auf der Liste wird auch darüber informiert, welche Fangmethoden für die einzelnen Arten erlaubt sind. Das ist wichtig, denn verschiedene Geräte wirken sich unterschiedlich auf die Bestände, den Meeresboden und die anderen Tiere im Ökosystem aus. Grundschleppnetze sind etwa besonders schädlich.
 
Die Liste gibt den Stand von Mitte Dezember 2023 wider und ist für ein Jahr gültig.
 
Wer Fisch kaufen möchte, aber etwa eine der zwölf gelisteten Arten nicht bekommt, kann sich auch mithilfe des Fisch-Einkaufsratgebers des WWF schlau machen. Der Ratgeber ist ein Online-Ampel-System, das auf den ersten Blick über jede einzelne Fischart informiert. Hier auch in der kurzen PDF-Version.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von EPD und Verbraucherzentrale Hamburg, 18.12.2023.