Essen & Trinken| Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Fischstäbchen: Nur zwei sind "gut"
Vorsicht bei Fischstäbchen. Das ist die Einschätzung der Stiftung Warentest nach einem Test von 19 Produkten.
Außen knusprig, innen zart: So lieben wir Fischstäbchen. Doch entsprechen sie auch immer allen Qualitätskriterien? Die Stiftung Warentest machte nur zweimal einen richtig guten Fang. Dass der Fischstäbchen-Check der Stiftung Warentest nicht so rosig ausfällt, liegt nicht am Fisch: Wer Fischstäbchen kauft, bekommt auch ganze Stücke Alaska-Seelachs oder Seelachs unter der Panade serviert - und kein Fischmus. Zudem gibt es Fischsiegel wie MSC oder Naturland Wildfisch. Beide Bestände gelten als nicht überfischt oder gefährdet.
Schadstoffe im Fett
Was aber den Testern übel aufstößt: Elf der 19 untersuchten Fischstäbchen - elf klassische Stäbchen, vier Backfischstäbchen sowie vier vegane Alternativen - haben laut test-Magazin (Ausgabe 3/2024) ein Schadstoffproblem. Ähnlich wie auch bei manchen Hähnchen-Nuggets oder Veggie-Schnitzeln kommen die Übeltäter aus dem Öl, mit dem die Hersteller die Panade frittieren. Stecken im Fettanteil der untersuchten Stäbchen mehr chemische Ester-Verbindungen (3-MCPD) als in der EU erlaubt, führt das zu Punktabzügen. 3-MCPD gilt als möglicherweise krebserregend.
Testsieger zeigen: Schadstoffe lassen sich minimieren
Ganz vermeidbar seien die Fettschadstoffe laut Tester:innen nicht, aber sie ließen sich durch zusätzliche Öl-Filtersysteme minimieren, wie es etwa Testsieger Frosta einsetze. Neben den Frosta-Stäbchen (8,90 Euro/Kilo) kassierten auch die Fischstäbchen vom Bio-Anbieter Alnatura (16 Euro/Kilo) das Gesamturteil "gut".
Doch warum schaffen das nicht mehr Anbieter? Bei den acht mit "befriedigend" und den neun mit gerade noch "ausreichend" bewerteten Stäbchen tauchten neben den Schadstoffproblemen auch Mängel im Geschmack ("leicht alte Frittierfettnote") oder der Konsistenz ("kaum knusprig") auf. Oder veganen Alternativen fehlte einfach der Fischgeschmack. Abzüge gab es bei den Backfischstäbchen, weil der vorgeschriebene Fischanteil von 65 Prozent nicht erreicht wurde - bei ihnen macht die Panade mehr als 35 Prozent aus.
Zu viel Salz, zu viel Fett - Fischstäbchen nicht allzu gesund
Grundsätzlich sind Fischstäbchen nicht das gesündeste Essen, wie die Tester:innen auch zu bedenken gaben. Das liege vor allem am hohen Fettgehalt durch die Panade, oft sei auch der Salzgehalt zu hoch. Immerhin punkte der Fisch mit Jod. Für Erwachsene sind als Mahlzeit gemeinsam mit anderen Beilagen fünf Stäbchen okay, kleinere Kinder sollten eher nur drei Stäbchen essen, empfahlen die Testerinnen und Tester.
Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA und AFP, 22.02.2024.