76.000 Fakeshops, rund 850.000 Opfer weltweit und ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe - das geht alles auf das Konto nur einer einzigen Gruppe von Kriminellen aus China. Wie "Zeit Online" berichtet, handelt es sich um das wohl größte bekannt gewordene Netzwerk solcher Betrugsseiten. Nach Angaben von "Zeit online" imitieren die Fakeshops das Onlineangebot großer Modemarken wie Adidas oder Nike. Doch wer auf diesen Seiten bestellt, wird niemals Ware erhalten.

Neue Fakeshops mit wenigen Klicks

Das IT-Sicherheitsunternehmen SR Labs hatte interene Unterlagen und technische Daten der mutmaßlichen Täter entdeckt und an "Zeit" übergeben. An der Recherche waren außerdem die französische Tagezeitung "Le Monde" und der britische "Guardian" beteiligt.
 
In dem Datensatz fanden sich Arbeitsverträge und Finanz- sowie Schulungsunterlagen und Handbücher der Betrüger, so "Zeit Online". Die Unterlagen belegen demnach, dass die Täter solche Fakeshops weitgehend automatisiert und in industriellem Maßstab erstellen. In nur wenigen Klicks könnten Marken, Produkte und Preise binnen Minuten ausgewählt werden. Auch anderen Gruppen wurde die Infrastruktur zur Verfügung gestellt, die dann wiederum selbst damit zahlreiche weitere Fakeshops betrieben.

Kreditkartendaten für kriminelle Zwecke gesammelt

Dem Bericht zufolge ist das Kernteam der Betrüger in der Hafenstadt Fuzhou im Südosten Chinas ansässig. Mit ihren Fakeshops versuchten die Täter die Opfer zu Überweisungen zu bewegen. "Sie scheinen auch sämtliche Kreditkartendaten zu sammeln, um sie für andere kriminelle Geschäfte weiterzuverwenden", sagte Matthias Marx von SR Labs gegenüber "Zeit Online". In den Datensätzen wurden auch 476.000 Kreditkartennummern inklusive Namen und Adressen sowie der dreistelligen Sicherheitsnummer gefunden.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von AFP, 13.05.2024.