Freizeit | Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Fußball-Trikots: Verbraucherzentrale warnt vor Fakeshops
Vor dem Start der Fußball-EM decken sich viele Fans mit Trikots ein. Schade nur, wenn man dabei auf einen Fakeshop hereinfällt.
Neben Schwarz-Rot-Gold erwarten uns dieses Jahr während der Fußball-Europameisterschaft der Männer wohl vor allem pinke Accessoires - hat der DFB doch genau diese Farbe für die neuen Auswärts-Trikots der Herren gewählt.
Natürlich werden sowohl diese als auch die weiß gehaltenen Heim-Trikots auch für den Fan verkauft, zu hohen Preisen - im DFB-Fanshop kosten die Heim-Leibchen 100 Euro, mit Beflockung sind es 122, die Auswärtsshirts gibt es bei Hersteller Adidas für 150 Euro.
Sparen wäre schön, damit das Trikot nicht das letzte Hemd bleibt. Aber das ist nicht ganz risikolos: Die Verbraucherzentrale warnt vor allem vor zwei Fakeshops, deren Geschäfte aktuell florieren. Kauft man hier sein Shirt, ist das Geld weg - ohne, dass jemals ein Trikot ankommt, in dem man die DFB-Elf bejubeln könnte.
Fakeshop-Finder hilft weiter
Die Shops emsports.de und funftball.com schätzt die Verbraucherzentrale beide als Fakeshops ein. Beide werden derzeit besonders häufig über den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale gesucht. Hier erhalten Verbrauchende nach Eingabe der Shop-URL eine Ersteinschätzung, ob es sich um einen Fakeshop handeln könnte. Das Tool prüft dazu verschiedene technische Hintergrundinformationen, beispielsweise zur Domain, IP-Adresse und zum Hosting-Land.
Grundsätzlich gilt: "Bei deutlich günstigeren Angeboten als denen der offiziellen Verkaufspartner müssen Verbraucher:innen besonders auf der Hut sein", erklärt Annalena Marx von der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB). In solchen Fällen also unbedingt den Fakeshop-Finder benutzen.
Weitere Tipps
Auch mit dem bloßen Auge kann man schon beim Besuch von Onlineshops Indizien finden, die einen im Zweifel lieber misstrauisch werden lassen sollten: Eine auffällige Internetadresse, gefakte Kundenbewertungen, eine seltsame Adresse im Impressum oder falsche Gütesiegel sind Anzeichen.
Auch die angebotenen Zahlungsmittel können ein Indiz sein. Etwas platt gesagt: Je mehr, desto besser. Am sichersten ist Zahlung auf Rechnung – denn Sie zahlen erst, wenn Sie die Ware auch erhalten haben und diese einwandfrei ist. Aber auch Kreditkarte oder Paypal sind gute und sichere Zahlungsmöglichkeiten. Unseriös sind Shops, die nur Vorkasse anbieten - auch für Neukunden sollte es mindestens eine Alternative dazu geben, bei der man nicht in Vorkasse gehen muss.
Keine Angst vor Strafe
Übrigens: Wer ein gefälschtes Trikot trägt, muss keine Angst haben, eine horrende Straße beim Tragen dessen zahlen zu müssen. "Tatsächlich sieht das deutsche Recht beim Kauf gefälschter Produkte für den Privatgebrauch keine Strafen vor.", erklärt Marx. Würden diese aber aus dem Ausland geliefert, könnte die Markenfälschung vom Zoll beschlagnahmt werden. "Dann entstehen weitere Kosten, wie zum Beispiel Einfuhrumsatzsteuern. Außerdem sind die Produkte meist von schlechter Qualität und können im schlimmsten Fall auch schadstoffbelastet sein."
Echtes Trikot gekauft, trotzdem nicht glücklich
Auch bei Fußballtrikots gilt: Wer sein Trikot online bestellt, hat grundsätzlich ein Widerrufsrecht und kann innerhalb von 14 Tagen nach dem Kauf ohne Angabe von Gründen vom Kaufvertrag zurücktreten. "Dabei gibt es aber Ausnahmen, zum Beispiel für personalisierte Produkte", so Marx. In diesen Fällen entfällt das Widerrufsrecht. "Eine Beflockung mit dem Namen eines Nationalspielers dagegen dürfte nicht unter diese Regelung fallen. Wichtig ist, sich die Vertragsbedingungen genau anzusehen."
Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material der Verbraucherzentrale Brandenburg, 05.06.2024.