Das Piano
Spielfilm Australien/Frankreich/Neuseeland 1992 (The Piano)
Ein Klavier, mit Brettern verkleidet, auf einem weiten dunklen Sandstrand, an dem die riesigen, schäumenden Wogen des Ozeans brechen. Es ist Mitte des 19. Jahrhunderts: Die stumme Ada wird mit ihrer neunjährigen Tochter Flora am Strand von Neuseeland abgesetzt, um eine arrangierte Ehe mit einem ihr völlig fremden Mann einzugehen. Ada ist scheu und verschlossen - der wichtigste Gegenstand in ihrem Leben ist ein Piano, das sie aus Europa mitgebracht hat.
Da Ada sich der Sprache nicht bedienen will, hilft ihr das Piano, Gefühle auszudrücken. Doch ihr Gatte Stewart verkauft das Instrument an den Arbeiter Baines, der es in sein Haus schafft. Außerdem soll Ada Baines Klavierunterricht geben. Während der Übungsstunden wandelt sich Adas anfängliche Abneigung in verbotene Zuneigung.
Die Kamera fängt symbolische Bilder von traumhafter Prägnanz ein, beobachtet die Handlungen der Personen aus der Nähe, aus halber Höhe, nicht aufdringlich, aber doch bald verstrickt in die Heimlichkeiten der Liebenden. Hauptdarstellerin Holly Hunters bemerkenswerte Darstellung der Selbstbefreiung und -findung einer Frau wurde in Cannes mit einer Goldenen Palme und dann mit dem Academy Award ausgezeichnet. Die bildgewaltige Inszenierung ist untermalt von der weltbekannten Musik Michael Nymans.
Die neuseeländische Regisseurin Jane Campion gewann mit "Das Piano" als erste Frau bei den Filmfestspielen in Cannes die "Goldene Palme". Ihr rauschhaft schöner Film setzt ganz auf die Kraft suggestiver Bilder und Michael Nymans meisterliche Filmmusik. Auch beim Publikum wurde das mit Holly Hunter, Harvey Keitel und Sam Neill bestens besetzte Melodram zum Erfolg.
Ada: Holly Hunter
George Baines: Harvey Keitel
Stewart: Sam Neill
Flora: Anna Paquin
Tante Morag: Kerry Walker
Nessie: Genevieve Lemon
Hira: Tungia Baker
Reverend: Ian Mune
Musikalische Leitung: Michael Nyman
Kamera: Stuart Dryburgh
Drehbuch: Jane Campion
Regie: Jane Campion