Veggie-Hack auf einem Papptellerchen in Schiffsform (Quelle: Picture Alliance/Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn)
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Essen & Trinken | Beitrag | Lesedauer etwa 4 Minuten - Veggie-Hack: Kann man essen

Hack ohne Tier lässt sich laut Stiftung Warentest gut essen. Aber: Soll es gekühltes oder granuliertes sein? Beides hat Vor- und Nachteile.

Sieht nicht nur so aus: Veggie-Hack aus dem Kühlregal schmeckt am ehesten wie Fleisch. Trockenprodukte haben aber auch ihre Vorteile: Sie hinken dem Original zwar in Textur und Mundgefühl hinterher, kommen dafür aber fast immer ohne Zusatzstoffe und Aromen aus. Sie enthielten im Schnitt außerdem weniger Fett und Salz. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Stiftung Warentest (test-Ausgabe 8/2024).

Diese Produkte haben am besten abgeschnitten

15 vegane Produkte wurden untersucht, darunter acht gekühlte und sieben trockene. Keines der Produkte erhielt die Note "sehr gut", dafür sieben die Note "gut". Der Rest war "befriedigend".
 
Das vegane Mühlen Hack von Rügenwalder (1,32 pro 100 Gramm) und Hick-Hack-Hurra veganes Hack von The Vegetarian Butcher (1,83 Euro pro 100 Gramm) landeten gemeinsam auf dem ersten Platz.
 
Preis-Leistungs-Sieger wurden Rewe Beste Wahl - Veganes Hack und Aldi My Vay - The Wonder veganes Hack mit 83 Cent pro 100 Gramm.
 
Von den ungekühlten Trocken-Granulat-Produkten schnitt Bio-Granulat Veganes Hack von Alnatura ("gut", 2,49 Euro pro 100 Gramm) am besten ab. 100 Gramm Trocken-Granulat entsprechen etwa 300 Gramm zubereitetem Veggie-Hack.
 
Zum Vergleich: Aktuell kosten 100 Gramm frisches gemischtes Hackfleisch bei Fleischern, Supermärkten und Discountern je nach Haltungsform der Tiere etwa zwischen 60 Cent und 1,80 Euro.

In der Öko-Bilanz unschlagbar

Alle getesteten Produkte, die meist aus Soja, Sonnenblume oder Erbse bestehen, sind für unsere Ernährung aus Sicht der Testerinnen und Tester "sehr gut" und "befriedigend". Veggie-Hack enthält durchschnittlich weniger Fett und Kalorien als Fleisch-Hack. Fleisch bleibt allerdings der bessere Eisen-Lieferant.
 
Unter ökologischen Gesichtspunkten schneidet das Veggie-Hack sehr gut ab. Da es nicht gekühlt werden muss, hat das Trocken-Hack hier noch mal einen Extra-Vorteil.
 
Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) hat laut Stiftung Warentest anhand der Zutatenlisten mehrerer am Markt verfügbarer Produkte den typischen CO2-Fußabdruck vom Anbau bis zum Supermarkt abgeleitet. Für Kühlprodukte auf Basis von Soja fallen 1,3 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilo an (Erbsen: 1,4). Bei trockenem Sonnenblumenhack sind es sogar nur 0,5. Gemischtes Bio-Hackfleisch dagegen kommt auf 9,2, konventionelles auf 6,1. Bio-Hackfleisch ist schlechter für das Kilma, weil laut Ifeu auf größerer Fläche ein geringerer Ertrag erwirtschaftet wird. Dafür punktet es bei besserem Tierwohl und weniger Pestiziden.
 
In der Schadstoffanalyse fanden die Expertinnen und Experten in zwei Granulaten aus Sonnenblumenkernen viel Kadmium; zu viel von dem Schwermetall kann den Nieren schaden. Anders als in früheren Veggie-Tests wies kein Produkt kritische Gehalte an Mineralölbestandteilen oder Fettschadstoffen auf.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA und AFP, 23.07.2024.