Sommer, Sonne, abkassieren ‑ so stellen sich das Daniel (39) und Sven (43) vor. Die beiden tüfteln an ihrer Geschäftsidee: Die Leute stehen doch auf diese Hausboote, die man mieten kann. Also wie wäre es, wenn man ins Vermietungsgeschäft einsteigt. Samt kuscheliger Ferienwohnung für all jene, die lieber festen Boden unter den Füßen haben. Daniel und Sven sind Feuer und Flamme. Und sehen sich schon als Großverdiener....
 
Um zahlungswillige Kunden zu finden, bastelt IT‑Fachmann Daniel spektakuläre Internetseiten: Bootsurlaub mit lauschigem See gibt es da. Oder Ostseeküste. Und sogar uriges Kuhglocken-Idyll an Almhütte. Alles als Full‑Service‑Paket versteht sich. Das kommt an.
 
Eine Anfrage jagt die nächste. Samt Bereitschaft, in Vorkasse zu gehen. Bis zu 600 Euro rufen Daniel und Sven pro Buchung auf. Doch damit endet dann auch schon der Full‑Service der beiden. Denn bei der Anreise stellen die Urlauber fest ‑ es gibt weder Boot noch Ferienwohnung. Nur See oder Meer. Daniel und Sven sind da schon abgetaucht und werben einfach unter neuem Namen für den "Unvergesslichen Bootsurlaub".
 
So läuft das ein paar Mal für die beiden. Bis die Ermittler doch schneller sind und erst Sven vor dem nächsten "Abtauchen" erwischen. Und dann auch Daniel.
 
Vor Gericht muss sich zunächst Sven verantworten und gesteht alles. Erklärt aber: Er war ja nur der Laufbursche für Daniel. "Gewerbsmäßiger Betrug" sei das trotzdem, macht der Richter klar. Schließlich geht es um über 140 Fälle mit einem Schaden von mehr als 80.000 Euro. Da klingt das Urteil für Sven dann auch nach einem längeren Urlaub... ohne Boot, versteht sich.