Wolfgang Schnur
Wolfgang Schnur | Bild: rbb/Alexander Kobylinski

- IM Dienst der Stasi - Der Fall Wolfgang Schnur

Fast wäre Wolfgang Schnur 1990 der erste frei gewählte Ministerpräsident der DDR geworden: Doch dann holte ihn seine Vergangenheit ein. Schnur war eine der schillernden Figuren in der DDR. Rechtsanwalt für Oppositionelle, kirchlicher Berater und über 20 Jahre lang Stasi-Spitzel - mehrfach ausgezeichnet von Erich Mielke, dem Chef des MfS. 1989 wurde er der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs und stand am Beginn einer ganz großen Politikerkarriere. Aber die "eigenen Leute" verhinderten dies: Die Stasi gab Wolfgang Schnur öffentlich als einen der ihren zu erkennen. Damit war die Karriere beendet.

Einige Monate vor seinem Tod - im Januar 2016 - gab er dem Filmemacher Alexander Kobylinski ein bisher unveröffentlichtes Interview.

In dem 45-minütigen Film äußert sich Wolfgang Schnur zu seiner Rolle als Rechtsbeistand seiner oppositionellen Mandanten, zu seiner Zusammenarbeit mit der Kirche in der DDR und der Staatssicherheit, seiner Rolle als Spitzel. Kirchliche Vertreter wie Ehrhart Neubert, Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs, ehemalige Mandanten wie Thomas Kretschmer, der mehrere Jahre inhaftiert war und der Bürgerrechtler Rainer Eppelmann schildern ihre Erfahrungen mit Wolfgang Schnur.

Nächste Woche zeigt der rbb die zweite Folge von "IM Dienst der Stasi", dann geht es um Monika Haeger, die ins Zentrum der Ost-Berliner Opposition eindrang (26.11.2017 um 22.55 Uhr).

Weitere Informationen

Volker Schreck
Tel 030 / 97 99 3 - 12 107
volker.schreck@rbb-online.de