Ein Familientreffen der besonderen Art: die Großmutter des Opfers, Hilde Grutzke (Tatja Seibt, li) und der Vater des Opfers, Ulf Grutzke (Lars Rudolph, re), sehen sich zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder. (Bild: rbb/Rudolf Wernicke)
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Polizeiruf 110: Hildes Erbe - Weitere Figuren

Hilde Grutzke (Tatja Seibt, li) findet bei ihrer Pflegerin Sandra Böttcher (Isabel Schosnig, re) Trost, nachdem sie vom Tod ihres Enkels erfahren hat. (Bild: rbb/Rudolf Wernicke)
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Hilde Grutzke (Tatja Seibt)

Hilde hat kein Erbarmen, weder mit anderen noch mit sich selbst. Ihre Familie hat sie als große Enttäuschung erlebt. Sie sieht nur deren Defizite und empfindet ihr eigenes Leben hart und entbehrungsreich. Die einzige Person, der sie vertraut und deren Gegenwart sie erträgt, ist ihre Pflegerin Sandra Böttcher, sie kümmert sich hingebungsvoll um die an COPD erkrankte Hilde. Ein Engagement, das sie weder von ihren Enkeln noch von ihrem eigenen Sohn erfährt. Als sie mitbekommt, dass ihr eigener Enkel Bastian sie bestiehlt, entlädt sich ihre ganze aufgestaute Wut über ihre Familie, die es in ihren Augen nur auf ihr Geld abgesehen hat.

Bastian Grutzke (Oskar Bökelmann) (Bild: rbb/Rudolf Wernicke)
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Bastian Grutzke (Oskar Bökelmann)

Bastian hat sich seit dem Unfalltod seiner Mutter um seine jüngere Schwester Emma gekümmert. Er musste gezwungenermaßen früh Verantwortung für sich und seine Schwester übernehmen. Seine Großmutter Hilde war mit der Betreuung der beiden Kinder überfordert und auch auf seinen Vater konnte er nicht zählen, der war zu sehr mit seiner Trauer beschäftigt. Bastian träumte von der Freiheit, die für ihn gleichbedeutend mit finanzieller Unabhängigkeit war. Weil er wusste, wie mühsam es sein kann, Geld zu verdienen, wollte er diesen Weg abzukürzen. Auch wenn er seine Schwester über alles liebte, sehnte er sich nach einem selbstbestimmten Leben, frei von jeglicher Verantwortung. Ausgerechnet seine schwerkranke Großmutter Hilde hat ihm jegliche finanzielle Unterstützung aus ihrem Erbe versagt. Eine Kaltherzigkeit, die für Bastian schwer nachvollziehbar war.

Ein Familientreffen der besonderen Art: Die Schwester des Opfers, Emma Grutzke (Ada Philine Stappenbeck, re), sieht ihren Vater Ulf Grutzke (Lars Rudolph, li) auf dem Polizeirevier nach vielen Jahren das erste Mal wieder. (Bild: rbb/Aki Pfeiffer)
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Emma Grutzke (Ada Philine Stappenbeck)

Der Tod ihres Bruders Bastian wirft Emma völlig aus der Bahn. Seit dem Verlust ihrer Mutter, den Emma erfolgreich aus ihrer Erinnerung verdrängt, haben die beiden Geschwister einander Halt gegeben. Wie soll Emma nun ohne Bastian leben? Wie soll sie ihr Studium selbstständig an der Frankfurter Viadrina zu Ende bringen? Weder zu ihrer Großmutter Hilde, bei der die beiden Geschwister eine Zeit gelebt haben, noch zu ihrem Vater Ulf, der ein unstetes Leben führt, und den sie länger nicht mehr gesehen hat, hat sie ein enges Verhältnis. Der plötzliche Tod ihres Bruders führt die Familienmitglieder wieder zusammen und fördert alte, schwelende Konflikte und Wunden zutage.

Der Vater des Opfers, Ulf Grutzke (Lars Rudolph), steht unter Tatverdacht, da er kein Alibi für die Tatzeit hat. (rbb/Rudolf Wernicke)
Bild: rbb/Rudolf Wernicke

Ulf Grutzke (Lars Rudolph)

Ulf hat in seinem Leben versagt. Nach dem Unfalltod seiner Frau, an dem er sich die Schuld gibt, ist sein Leben aus den Fugen geraten. Überfordert hat er sich in den Alkohol geflüchtet und die Verantwortung für seine beiden Kinder Bastian und Emma seiner Mutter Hilde überlassen. Zu allen hatte er seit Jahren keinen Kontakt mehr. Unter der Verachtung seiner Mutter litt er zeitlebens, nun wird es Zeit Widergutmachung zu fordern. Wieso sollte eine Pflegerin, die seine Mutter nur über einen kurzen Zeitraum ertragen musste, eine beachtliche Summe Bargeld von ihr erben? Dass er seinen Sohn Bastian kurz vor dessen Tod aufsucht, um sich seiner Familie wieder anzunähern, bringt ihn bei der Polizei in Erklärungsnot. Warum taucht Ulf nach so langer Zeit wieder auf, ausgerechnet dann, wenn klar ist, dass seine Mutter nicht mehr lange Leben wird?

Der Vater des Opfers, Ulf Grutzke (Lars Rudolph, li), verdächtigt die Pflegerin seiner Mutter, Sandra Böttcher (Isabel Schosnig, re), diese bestohlen zu haben. (Bild: rbb/Rudolf Wernicke)
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Sandra Böttcher (Isabel Schosnig)

Sandra liebt ihren Job und lebt für ihn. Seit ihrer Ausbildung vor mehr als zwanzig Jahren arbeitet sie als mobile Krankenpflegerin. Die alten Menschen, die sie täglich besucht, haben oft Niemanden, mit dem sie sprechen können und der ihnen zuhört. Ihr Tag und die Termine bei den Patienten sind eng getaktet und die Arbeitsbedingungen nicht optimal. Dennoch gelingt es ihr, zu einigen ein persönliches Verhältnis aufzubauen. Der Vorwurf, sie könnte sich persönlich bereichert haben, wiegt schwer und trifft sie hart. Aber als Hilde ihr den Vorschlag einer Schenkung in Höhe eines achtstelligen Betrags unterbreitet, kann sie nicht leugnen, darüber nachgedacht zu haben.

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