Liechtenstein in Stalinstadt (Bild: Jennifer Endom/ rbb)
Bild: Jennifer Endom/ rbb

rbb Doku-Podcast mit Friedrich Liechtenstein - Liechtenstein in Stalinstadt

Im neuen Doku-Podcast des Rundfunk Berlin-Brandenburg und des Museum Utopie und Alltag reist der Künstler Friedrich Liechtenstein zurück in seine Heimat: Stalinstadt, heute Eisenhüttenstadt. Der Podcast erzählt die Geschichte der ersten sozialistischen Stadt Deutschlands und stellt zugleich die Fragen unserer Zeit: Wie wollen wir leben? Welche Macht haben Ideologien? Und was brauchen wir, um glücklich zu sein? Alle fünf Folgen von "Liechtenstein in Stalinstadt" erscheinen am 28. Februar in der ARD Audiothek und überall dort, wo es Podcasts gibt. Ab dem 21. März folgt eine wöchentliche Ausstrahlung der Folgen im Radio auf rbbKultur.

"Das wahrscheinlich Mächtigste, wovon ich erzählen kann"

Wo vorher Wälder und Wiesen waren, sollte Anfang der 1950er Jahre ganz im Osten Deutschlands eine neue Stadt entstehen: Stalinstadt. Eine neue Heimat für eine neue Gesellschaft, eine Stadt komplett am Reißbrett erdacht. Der Künstler Friedrich Liechtenstein hat lange verheimlicht, dass er in der Planstadt aufgewachsen ist. Die DDR, Ostdeutschland, Brandenburg – das passte irgendwie nie zu seinem Image des urbanen Performers, Entertainers und Musikers. Doch eines Tages wurde ihm klar, dass seine Heimatstadt wahrscheinlich das Mächtigste ist, wovon er erzählen kann.

Eisenhüttenstadt, Straße des Komsomol im II. Wohnkomplex, Ende der 1950er Jahre; Foto: Walter Fricke © Stadtarchiv Eisenhüttenstadt
Bild: Walter Fricke © Stadtarchiv Eisenhüttenstadt

Stalinstadt, heute Eisenhüttenstadt

In Stalinstadt sollte der Traum vom "besseren Deutschland" gelebt werden. Der große Aufbruch nach den dunklen Zeiten des Nationalsozialismus. Die Stadt war zunächst die jüngste Stadt der DDR. Kaum jemand war älter als 30 Jahre. Dreh- und Angelpunkt sollte das "Eisenhüttenkombinat Ost" sein – das Zentrum der Schwerindustrie. Große Teile der Stadt sind bis heute geprägt durch ihre besondere Architektur. Zehn Jahre nach ihrer Gründung wurde Stalinstadt umbenannt, in Eisenhüttenstadt. Ende der 1980er Jahre lebten dort über 53.000 Menschen. Nach der Wiedervereinigung verloren viele ihre Jobs, Wohnblocks wurden gesprengt. Andere bauten sich Häuser im Umland. Die Stadt kämpft bis heute gegen die Schrumpfung und sucht nach einer neuen Vision für die Zukunft.

Zwischen Utopie und Alltag

Gemeinsam mit der Fotografin Jennifer Endom begibt sich Friedrich Liechtenstein im Podcast auf Spurensuche in der ersten Modellstadt der DDR. Es geht um die Geschichte des Sozialismus, die Zeit nach der Wiedervereinigung und darum, wie über diese Vergangenheit eigentlich gesprochen werden kann. Eine Bauleiterin, Bürgermeister, langjährige und neue Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt kommen zu Wort. Endom und Liechtenstein stellen sich aber auch die großen, existenziellen Fragen: Wie wollen wir leben? Welche Rolle spielt Ideologie? Welchen Stellenwert hat Arbeit? Und was passiert, wenn Träume platzen?

Den Soundtrack zum Podcast liefert Friedrich Liechtenstein selbst – mit bekannten und noch unbekannten Songs aus seinem neuen Album, das im Frühjahr erscheinen soll.

Der rbb-Journalist und mehrfach ausgezeichnete, freie Autor Johannes Nichelmann verantwortet Buch und Regie des Doku-Podcasts.

Der Podcast ist eine Produktion von Studio Jot, gefördert von Kultur.Gemeinschaften, im Auftrag des Museum Utopie und Alltag und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Alle fünf Folgen von "Liechtenstein in Stalinstadt" sind ab dem 28. Februar 2022 in der ARD Audiothek verfügbar – und überall dort, wo es Podcasts gibt. Ab dem 21. März 2022 folgt die Ausstrahlung der einzelnen Folgen im Radio: immer montags um 19.00 Uhr auf rbbKultur.

Der Trailer zum Podcast ist bereits in der ARD Audiothek verfügbar.

Sendedaten und Folgeninhalte in der Übersicht

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