Tom hat sich sein Leben anders vorgestellt. Anstatt – wie einst erträumt – in die große weite Welt zu ziehen, ist er nach dem frühen Tod der Eltern in seinem Heimatdorf in der Lausitz geblieben. Mit sturer Hartnäckigkeit versucht er sich hier etwas aufzubauen. Seine Familie beschränkt sich im Wesentlichen auf seinen Bruder Dirk, zu dem er ein enges Verhältnis hat, auch wenn die Brüder unterschiedlicher nicht sein könnten. Als Toms Freundin, die Geologin Magdalena Nowak, stirbt, wird er von den Kommissaren mit Fragen konfrontiert, die er nur schwer beantworten kann.

Dirk arbeitet als einer der wenigen im Ort noch an seiner alten Arbeitsstelle, jedoch in gänzlich anderer Funktion. Damals hat Dirk als Baggerfahrer im Mehrschichtsystem mit seinen Kollegen dafür gesorgt, dass die Menschen in der Region mit Strom versorgt werden konnten. Heute arbeitet er nahezu unsichtbar als Pförtner und ist dafür zuständig, das stillgelegte Gelände und seine geliebte Abraumförderbrücke F60, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst der ehemaligen DDR, zu "bewachen".

Als Pfarrer kennt Simon die Dorfgemeinschaft in Fehlow wie kaum ein anderer. Er hat miterlebt, wie ganze Dörfer der Braunkohle weichen mussten und Menschen ihre Heimat verloren haben. Auch seine Familie war von der Umsiedlung betroffen. Den Dorfchronisten trifft der Tod der Geologin Magdalena Nowak umso mehr, als nach einem weiteren Leichenfund im ehemaligen Tagebau klar wird, dass es sich um einen Serientäter aus der Region handeln muss.

Kristin ist die Geschäftsführerin der Rekultivierungsgesellschaft, die für die über viele Jahre angelegte Umwandlung des ehemaligen Tagebaus zum Zweck der gewerblichen-touristischen Nachnutzung verantwortlich war. Sie ist diejenige, die die Geologin Magdalena Nowak nach Fehlow geholt hat. Sie kennt die junge Frau aus der Universität in Cottbus, sie hatte das Opfer damit beauftragt, ein Gutachten zur Bodenbeschaffenheit der Uferbereiche für die spätere Bebauung zu erstellen. Nun wirft der gewaltsame Tod der Geologin Fragen auf: Musste Magdalena wegen des Gutachtens sterben?

Als Wirt einer Pension und eines Gasthofs, den der ewige Junggeselle gemeinsam mit seiner Mutter Maria betreibt, gehört Andreas zu den wenigen Menschen im Ort, für die die Veränderungen in Fehlow kaum direkte existentielle Auswirkungen hatten. Heute bewirtet er statt Braunkohletagebauarbeiter Touristen und Montagearbeiter in seiner Gaststätte. Die Tatsache, dass er kürzlich in ein Bauprojekt im Rekultivierungsgebiet investieren wollte, wirft Fragen auf: Kannte er den Inhalt des Gutachtens, mit dem das Opfer betraut war?

Maria Franke lebt in Fehlow, solange sie denken kann. Die Gaststätte und die Dorfgemeinschaft sind ihre ganze Welt. Als ihr einziger Sohn, Andreas Franke, unter Mordverdacht gerät, weil ihm eine Verbindung zum Opfer nachgewiesen werden kann, wird sie mit Hass und Vorverurteilung der Bewohner des Dorfers konfrontiert.

Eva arbeitet in dem kleinen Ort Fehlow, fern ihrer Heimat in Polen, in der Gaststätte der Familie Franke. Niemand weiß so recht, warum es die attraktive Frau in diese abgelegene Region verschlagen hat. Fast schicksalhaft ist sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als Adam Raczek bei einer Panikattacke die Nerven verliert.

Bettina Sassnitz betreibt einen kleinen Hofladen für Bio-Lebensmittel in Fehlow, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreitet. Seit einigen Jahren hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter, die sie in Berlin vermutet. Der gewaltsame Tod der polnischen Geologin Magdalena Nowack und die damit verbundenen Ermittlungen der Polizei rufen bei ihr die schlimmsten Befürchtungen hervor: Was ist, wenn ihre Tochter nicht mehr am Leben ist?