Die Queens von Kreuzberg
"Die Queens von Kreuzberg": Naciye Stein, Alev Yildirim, Firinca Fischer, Zerrin Atmaca (v.l.n.r.). | Bild: rbb/Arne Jannsen

Unser Leben - "Die Queens von Kreuzberg"

Ein Film von Carmen Gräf und Susanne Heim

Die Dokumentation "Die Queens von Kreuzberg" begleitet vier Freundinnen, die alle Töchter der ersten Generation türkischer Gastarbeiter sind. Ihre Heimat ist Berlin-Kreuzberg. Sie erzählen ihre Geschichte vom Aufwachsen in den 1970er- und 1980er-Jahren in einem Bezirk, der lange als Kiez für Außenseiter und Verlierer der Gesellschaft galt. Und sie berichten von ihrem Kampf um Anerkennung und Selbstbestimmung in Familie und Gesellschaft. Ein Film von Carmen Gräf und Susanne Heim, den Autorinnen der preisgekrönten rbb-Dokumentation "Die Kings von Kreuzberg".

Der lange Weg zu sich selbst

Naciye musste für ihre Freiheit kämpfen und setzt sich deshalb heute dafür ein, Frauen zu stärken. Mit Leidenschaft betreibt sie eine Chocolateria, weil sie die Sinnlichkeit liebt.

Ihre beste Freundin ist Alev, die unter dem Namen Aziza A. als Deutschlands erste türkisch-deutsche Rapperin in den 1990ern bekannt wurde. "Mächtige Schwester" bedeutet ihr Rap-Name. "Es ist Zeit, steht auf! Angesicht zu Angesicht, erkennt: Wir haben das Gewicht!", sang sie vor fast 30 Jahren. In ihren Texten fordert sie gleiche politische Rechte für alle, unabhängig von der Staatsangehörigkeit. Ein Vorbild für türkische Frauen will sie nicht sein, denn die kämen auch gut ohne sie zurecht, sagt sie.

Zerrin kam als Zwölfjährige Anfang der 1980-er Jahre nach Kreuzberg und war entsetzt über den heruntergekommenen Kiez. Heute kann sie sich nicht vorstellen, woanders zu leben.

Firinca zog als Fünfjährige mit ihren Eltern aus der Türkei nach Berlin und hat lange gebraucht, um wirklich anzukommen. Sie musste gegen viele Vorurteile ankämpfen. Heute sagt sie: "Berlin ist mein Zuhause."

Das rbb Fernsehen zeigt "Die Queens von Kreuzberg" in der Reihe "Unser Leben" am 1. April 2025 um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung. Der Film ist bereits jetzt in der ARD Mediathek abrufbar.

"Die Kings von Kreuzberg" am 1. April um 20.45 Uhr im rbb Fernsehen

Im Anschluss folgt die Dokumentation "Die Kings von Kreuzberg", die 2024 mit dem Bremer Fernseh- und Digitalpreis in der Kategorie "Bestes regionales Mediathek-Format" und mit dem Alternativen Medienpreis in der Kategorie "Leben" ausgezeichnet wurde.

Die Kings von Kreuzberg
"Die Kings von Kreuzberg": Tim Raue, Senol Kayaci, Neco Celik, Muci Tosun (v.l.n.r.) | Bild: rbb

Der Film porträtiert Berlins berüchtigtste Gang, die "36 Boys", deren Revier die Straßen von Kreuzberg waren. Fast alle hatten einen Migrationshintergrund. Sie waren füreinander da, vertrieben Neonazis und lieferten sich Revierkämpfe mit anderen Gangs. Was ist aus den Jugendlichen im härtesten Kiez West-Berlins der 1980er-Jahre geworden? Die Doku stellt verschiedene ehemalige Mitglieder vor und erzählt ein Stück Berliner Stadtgeschichte, das kaum bekannt ist und das Mut macht, auch mit schlechten Karten gut zu spielen – und manchmal sogar zu gewinnen. Auch Sterne-Koch Tim Raue war einer der "Kings von Kreuzberg".

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