Potsdamer Museum - Barberini zeigt Modigliani-Ausstellung

Fr 26.04.24 | 10:33 Uhr
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19.04.2024, Brandenburg, Potsdam: Mitarbeiter des Museums Barberini hängen in Vorbereitung der Ausstellung "Modigliani. Moderne Blicke" das Gemälde "Liegender Frauenakt auf weißem Kissen"(Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 26.04.2024 | Frank Schroeder | Bild: dpa/Soeren Stache

Für weit mehr als 100 Millionen Euro wurde vor Jahren ein Aktgemälde des italienischen Malers Amedeo Modigliani in New York versteigert. Das Werk im Privatbesitz ist nun Teil einer neuen Ausstellung im Potsdamer Museum Barberini.

Die Schau zeigt von Samstag an das ganze Schaffen des früh gestorbenen Künstlers Modigliani (1884-1920) und soll einen neuen Blick auf seine Frauenakte werfen. "Das sind wilde Frauen, die waren emanzipiert", sagte die Direktorin des Barberini. Ortrud Westheider dem rbb. Modigliani sei der erste Maler gewesen, der diese emanzipierten Frauen malte.

Der jüdische Maler, der in Paris lebte, ist vor allem für diese weiblichen Aktgemälde berühmt geworden, die damals als Skandal galten. Die Ausstellung umfasst rund 90 Werke. Sie gelten als äußerst gefragte Leihgaben. Typisch für Modiglianis Stil: mandelförmige, blicklose Augen, lang gezogene Frauengesichter.

Modigliani als Vorreiter der Moderne

Modigliani habe sich in einer Zeit der Formauflösung, Abstraktion und Frauenfeindlichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Vorreiter der Moderne positioniert, so das Museum. Dabei habe er sein Augenmerk auf das Bild des Menschen, auf das Körperliche und auf die selbstbewusste Weiblichkeit gerichtet. Seine Portraits und Akte hätten während des Ersten Weltkriegs die Entwicklung des Menschenbilds einer jungen Künstlergeneration begleitet und geformt, die in Städten wie Paris, Wien, Berlin und Dresden an der Figuration arbeitete, hieß es weiter.

Es seien "sehr selbstbewusste Frauen" zu sehen, so Westheider weiter: "Sie richten einen neuen, modernen Blick auf die Welt." Daher heiße die Ausstellung auch "Moderne Blicke".

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart und war dort bereits vom 24. November bis zum 1. April zu sehen. Leihgeber sind unter anderem das Centre Pompidou und das Musée de l'Orangerie in Paris, die Phillips Collection in der US-Hauptstadt Washington, die Pinacoteca Agnelli im italienischen Turin, die Tate London und das New Yorker Metropolitan Museum of Art.

Im Rahmen der Barberini-Ausstellung sind aber noch weit mehr Stars zu sehen. Denn die Ausstellungsmacher spannen den Bogen auch zu anderen europäischen Künstlern wie Gustav Klimt, Pablo Picasso und Paula Modersohn-Becker.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.04.2024, 10 Uhr

3 Kommentare

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  1. 2.

    Schön, ich liebe schon lange die Bilder vom Exzentriker Modigliani!

  2. 1.

    Warum steht hier, wann die Ausstellung in Stuttgart zu sehen war, aber nicht der Ausstellungszeitraum im Barberini? Statt "ab Samstag" sollte in einem solchen Text auch das konktete Datum des Ausstellungsbeginns stehen.

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