76 Millionen Euro - Nach Einbruch ins Grüne Gewölbe will Sachsen Schadenersatz von Juwelendieben

Do 02.05.24 | 18:10 Uhr
Nach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe stehen Polizisten vor dem Gebäude an einem Absperrband. (Quelle: imago-images/Max Stein)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.05.2024 | Bild: imago-images/Max Stein

Nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden hat der Freistaat Sachsen die verurteilten Täter zur Zahlung von Schadenersatz in Millionenhöhe aufgefordert.

Es geht um knapp 76,1 Millionen Euro für die noch fehlenden sowie die Beschädigungen an den zurückgekehrten Teilen der Beute, wie der Rechtsanwalt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Matthias Aldejohann, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Diese Wertminderung sei bei einer Begutachtung durch Sachverständige der Staatlichen Kunstsammlungen, zu denen das Grüne Gewölbe gehöre, ermittelt worden.

Fünf Mitglieder des Remmo-Clans rechtskräftig verurteilt

An die fünf rechtskräftig verurteilten jungen Männer aus dem bekannten Berliner Remmo-Clan ergingen laut Aldejohann diesbezüglich Mahnbescheide, um den Anspruch des Freistaates zu sichern. Einer von ihnen habe dem widersprochen, gegen die anderen lägen rechtskräftige Vollstreckungsbescheide vor.

Der Kunstdiebstahl aus dem rekonstruierten barocken Teil des Museums im Residenzschloss am 25. November 2019 war einer der spektakulärsten in Deutschland, bei dem die Täter 21 Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten im Wert von 116,8 Millionen Euro erbeuteten.

Großteil der Beute zurückgegeben

Der Prozess gegen die Juwelendiebe endete im Mai 2023 mit fünf Verurteilungen zu mehrjährigen Haftstrafen, sie sind inzwischen rechtskräftig. Im Zuge eines Deals hatten sie Ende 2022 den Großteil der Beute zurückgegeben, die wertvollsten Stücke fehlen allerdings weiterhin. Die Richter hatten zwar den Anspruch des Freistaates auf Schadenersatz bejaht, die Festlegung einer konkreten Summe jedoch abgelehnt, da deren Ermittlung zu aufwendig und langwierig wäre.

Laut einer Antwort des Kulturministeriums auf eine Anfrage der Linken aus dem Landtag vom Februar wurde der ursprüngliche Wert der gestohlenen Schmuckstücke auf knapp 128,6 Millionen Euro geschätzt. Die Wertminderung der schon zurückgekehrten, teils stark beschädigten oder zerstörten Teile der Beute wurde mit knapp 52,5 Millionen Euro beziffert.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.05.2024, 19:30 Uhr

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