Starkstromleitungen in Charlottenburg - Bundesanwaltschaft ermittelt nach Brandanschlag in Berlin

Sa 07.04.18 | 10:58 Uhr
Feuerwehrmänner stehen am 26.03.2018 an einer brennenden Brücke im Berliner Stadtteil Charlottenburg (Quelle: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 07.04.2018 | Anneli Beyer | Bild: rbb

Unbekannte haben im März 10.000-Volt-Kabel in Berlin-Charlottenburg zerstört und damit Haushalte und Firmen vom Strom getrennt. Weil mutmaßlich Linksradikale dahinter stecken, ermittelt jetzt die Bundesanwaltschaft wegen "verfassungsfeindlicher Sabotage".

Die Bundesanwaltschaft hat nach Informationen des Berliner "Tagesspiegels" (Samstag) die Ermittlungen zu einem mutmaßlich linksextremen Brandanschlag auf Starkstromleitungen in Berlin- Charlottenburg übernommen. Das Verfahren sei "wegen der besonderen Bedeutung" übernommen worden, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe der Zeitung. Zuvor war die Berliner Staatsanwaltschaft für den Fall zuständig.

Ermittelt werde wegen des Verdachts der "verfassungsfeindlichen Sabotage", hieß es weiter. Paragraf 88 im Strafgesetzbuch sehe dafür eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren vor.

Ende März hatten unbekannte Täter an der Mörschbrücke acht Kabel in Flammen gesetzt und damit die Stromzufuhr für rund 6.000 Haushalte und 400 Gewerbebetriebe unterbrochen. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Verletzt wurde niemand.

Nicht alle Brandsätze zündeten

Zu dem Anschlag hatte sich die Gruppierung "Vulkangruppe NetzHerrschaft zerreißen" auf der linksradikalen Online-Plattform "de.indymedia.org" bekannt. Die Täter wollten demnach Technologiefirmen treffen. Ziel war nach ihrer Darstellung auch "die Störung des Flughafens Tegel, der Bundes- und Landesverwaltungen, der Bundeswehr, der Flugbereitschaft der Bundesregierung".

Laut "Tagesspiegel" berichten Sicherheitskreise, dass die Gruppe keinen noch größeren Schaden anrichten konnte, weil nicht alle Brandsätze zündeten. Sonst wären 35.000 Haushalte betroffen gewesen. Gefahr hätte zudem für das Datennetz des Landes Berlin und die Zentrale der Berliner Feuerwehr bestanden. Der Notruf 112 hätte nicht mehr funktioniert, schreibt die Zeitung.

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