Tariferhöhung für Beamte - Brandenburger Landtag beschließt Nachtragshaushalt für Hilfspaket

Fr 23.02.24 | 12:18 Uhr
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Katrin Lange (SPD), Finanzministerin des Landes Brandenburg, spricht in einer Debatte im Landtag. (Foto: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.02.2024 | Torsten Sydow | Bild: dpa

Der Brandenburger Nachtragsetat ist vor allem zur Sicherung eines sogenannten Hilfspakets gedacht. Die rot-schwarz-grüne Koalition hat ihn noch mal aufgestockt. Nun ist eine Entscheidung gefallen.

Der Brandenburger Nachtragshaushalt von fast 600 Millionen Euro ist unter Dach und Fach. Der Landtag stimmte am Freitag in Potsdam in dritter Lesung mit der Mehrheit der rot-schwarz-grünen Koalition für den Etat, den die drei Fraktionen von zunächst 370 Millionen Euro noch einmal deutlich aufgestockt haben.

Der Großteil der Änderungen - fast 210 Millionen Euro - geht auf die Übernahme der Tariferhöhung für Beamte zurück. Die Opposition aus AfD, Linke und Freien Wählern votierte dagegen.

Außergewöhnliche Notsituation für 2024

Der Nachtragshaushalt wurde auch aufgestellt, um das sogenannte Brandenburg-Paket nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts im vergangenen Jahr abzusichern. Das Gericht entschied, dass sich der Bund Notlagenkredite nicht für spätere Jahre zurücklegen darf. Der Landtag erklärte deshalb vor Weihnachten noch einmal eine Notlage für 2024.

Das Deutschland-Ticket wird nun nicht mehr aus dem Hilfspaket finanziert, sondern aus regulären Haushaltsmitteln.

Fast zehn Millionen Euro sind für die Tariferhöhung bei Studentenwerk, Theatern und Orchestern vorgesehen. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) dankte den Abgeordneten. Sie sorgten dafür, dass die Beschäftigten in allen vom Land geförderten institutionellen Kultureinrichtungen von den Tarifsteigerungen profitierten.

Geld kommt aus Krediten, Mehreinnahmen und Rücklagen

Der Etat sieht 18 neue Stellen für den Verfassungsschutz zum Kampf gegen Rechtsextremismus, 15 neue Stellen für den zentralen IT-Dienstleister der Justiz wegen der Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs sowie zwölf Stellen im Gesundheitsministerium und sechs Stellen im Landesamt für Gesundheit für die Krankenhausreform vor.

Außerdem geht es um Mittel zur Verlegung des Bahnhofs Fangschleuse (Oder-Spree) näher an die Tesla-Fabrik, für die Planung eines zweiten Standorts der Landesfeuerwehrschule in Wünsdorf (Teltow-Fläming) und für die Ausschreibung der Bezahlkarte für Asylbewerber.

Der Nachtragshaushalt wird aus der Erhöhung notlagebedingter Kredite, Mehreinnahmen des Bundes und mehr Geld aus der Rücklage des Landes finanziert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.02.2024, 10 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Lesen Sie es genau. Denn Sozialleistungen einfrieren heißt, dass das sehr hohe Ausgabenniveau für Soziales nicht noch weiter und weiter und weiter erhöht wird. Wir brauchen Geld auch für andere Aufgaben. Ohne die Liberalen würde es implodieren...Sie tun so, als wenn Herr Lindner nichts mehr für Soziales ausgeben will. Das Gegenteil ist aber der Fall.

  2. 11.

    Rentner bekommen automatische Anpassungen nach der Lohnentwicklung. Im Alter hat man Verdienste erworben und sollte nicht „genötigt“ werden zu streiken. Das ist würdelos. Zusätzliches (Inflations)Geld wäre doppeltgemoppelt. Also ungerecht in einer Leistungsgesellschaft der Rentenpunkte.

  3. 9.

    Sehr ungerecht ihre Meinung! Wer hat denn das Land, nachdem es in Schutt und Asche lag,wieder aufgebaut? Unter welchen Bedingungen damals? Hunger, Kälte, Toilette irgendwo auf dem Hof? Heute geht's nur noch darum, wieviel und wie schnell Waffen in Kriegsgebiete geliefert werden! Ich habe mir als Kind gewünscht, nie wieder Krieg! Niemals wieder! Die Ängste die jetzt wieder da sind, einfach nur schlimm. Dazu die Angst, kann ich noch genug heizen ohne frieren zu müssen? Reicht das Geld für Einkauf?

  4. 8.

    Wo ist dann der Inflationsausgleich für uns Rentner? Bitte um eine ehrliche Antwort. Oder meinen sie, alle Rentner stecken die ständigen Preiserhöhungen einfach so weg?

  5. 7.

    ....soll das etwa heißen.....?
    Ja genau, das heißt es!

    Ich gönne wirklich jedem mehr Geld in seinem Job und für seine Arbeit!
    Aber, ist hier schon irgendjemanden mal aufgefallen, das alle die am lautesten rufen, das Geld nicht selbst erwirtschaften müssen?
    Von mir aus sollen Feuerwehr, Polizei, Krankenschwestern, Altenpfleger und all die anderen in wirklich wichtigen SOZIALEN Berufen 10.000€ und mehr verdienen!
    Aber ehrlich, Beamte im Bundestag, Landtag, Gewerbeamt, Zulassungsstellen, Renten-Krankenkassen, Post usw. ......, für was?
    Dafür das ihre (politische)Behörde nicht in der Lage ist, für akzeptable Arbeitsbedingungen zu sorgen, trotz extrem hoher Steuereinnahmen?
    Ich arbeite bei einem (wirklich)gut laufenden Mittelständischen Unternehmen.
    Ich hatte seit 5 (in Worten: FÜNF!) Jahren keine Lohnerhöhung!.
    Wer streikt/kämpft für mich????
    Ich muss ehrlich sagen, wenn das Geld nicht wirklich erarbeitet werden muss, Streikt und fordert es sich leicht..........

  6. 6.

    Es geht nicht nur um Beamte, sondern alle Beschäftigte im öff. Dienst für mehrere Nullrunden und kaum mehr als Inflationsausgleich zur Coronazeit bekamen...es geht also um das Gehalt aller beim Land Beschäftigter. Bevor man sich sinnlos aufregt...

  7. 5.

    Mehr als ein Drittel des Haushaltes nur für Tariferhöhung der Beamten. Unglaublich.

  8. 4.

    Über 210 Millionen für Beamte! Ich muss gleich brechen! Für die nächsten- mindestens drei Jahre plädiert Hr. Lindner ein Einfrieren sozialer Leistungen. Soll das etwa heißen, dass die Rentner, die eigentlich dafür gesorgt haben, dass es mit dem Land bergauf geht ,dass es den jüngeren heute saugut geht, für eine lange Zeit auf mehr Rente verzichten sollen? Ich glaube es nicht mehr! In 3Jahren kann ich schon tot sein.

  9. 3.

    Die Begründungen für „Das Geld suchen“ statt zu schaffen, kommen immer zu aus der gleichen Richtung...Und führen immer zu Schulden...
    wenn es gut läuft ;-(.

  10. 2.

    Eigentlich ist dies eine präventive Maßnahme, um eine wirkliche Haushaltsnotlage zu verhindern. Denn wenn das Geld so nicht nachgeschossen käme, würde vieles auf der Strecke bleiben, das eben aus Steuermitteln finanziert wird. Ach wenn der Ruf oft gescholten ist, sind z.B. Landesbeamte schon wichtig, gerade für die innere Sicherheit. Ohne angemessene Bezahlung droht Abwanderung. Von auch so wichtigen Sachen wie Kultur, Soziales und Stundenten nicht zu reden...

  11. 1.

    Ich finde weiterhin die Begründung für die Notlage zu dürftig.

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