Corona-Krise - Debatte über Saisonfortsetzung in der Regionalliga Nordost

Fr 17.04.20 | 20:46 Uhr
Symbolbild: Zwei Spieler kämpfen um den Ball (Quelle: imago images/Karina Hessland)
Bild: imago images/Karina Hessland

Am Donnerstag diskutierten die Klubs der Regionalliga Nordost mit dem Verband über eine mögliche Fortsetzung der Saison. Laut NOFV seien die Vereine mehrheitlich dafür. Der SV Babelsberg 03 widerspricht dieser Darstellung nun.

Die Mehrheit der Vereine der Regionalliga Nordost hat sich für eine Fortsetzung der derzeit unterbrochenen Saison ausgesprochen - das zumindest geht aus einer Verbandsmitteilung des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) hervor, die sich auf eine Videokonferenz der beteiligten Vereine und des Spielausschusses des Verbands vom Donnerstagnachmittag beruft. Am Freitag widersprach der SV Babelsberg 03 allerdings dieser Darstellung - und plädiert für ein Saisonende.

Laut NOFV sind die Vereine zwar mehrheitlich für eine Fortführung der Saison - fordern aber auch, dass die Spielzeit spätestens bis zum 30. Juni 2020 beendet sein müsste. "Eine Fortführung der Saison mit Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit sei für eine Mehrzahl der Vereine schwer zu realisieren", heißt es in der Verbandsmitteilung weiter.

Geschäftsführer Fuchs hofft auf Zeichen des DFB

Eine Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung hänge von den behördlichen Anordnungen ab, die aufgrund der Coronavirus-Krise weiterhin maßgeblich bleiben, heißt es in der Mitteilung. NOFV-Geschäfsführer Holger Fuchs hofft aber auch auf Zeichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). "Der DFB muss sich zeigen und Vorgaben machen, was mit den Aufstiegsspielen passiert", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Für die 3. Liga, in die der Aufsteiger spielen würde, ist der DFB verantwortlich.

In einer Sitzung Anfang April hatte das Präsidium des NOFV bereits beschlossen, im Falle einer Fortsetzung der Liga unter Ausschluss der Öffentlichkeit für die laufende Saison auf die Spielabgaben zu verzichten. Alle Beteiligten wollen weiterhin im Dialog bleiben und erneut zusammenkommen, hieß es nun vom NOFV.

Babelsberg widerspricht, Zusammenfassung werde "dem Stimmungsbild nicht gerecht"

Am Freitag widersprach der SV Babelsberg 03 allerdings der Darstellung des Verbandes. Wie die Brandenburger in einer Mitteilung auf ihrer Homepage bekanntgaben, werde die Zusammenfassung des NOFV "dem Stimmungsbild nicht gerecht". Vielmehr würden die Mehrheit der Vereine für einen Abbruch oder eine Annullierung der Saison plädieren. "Sie sehen unter den aktuellen Umständen keine Voraussetzungen, die Saison zu Ende zu spielen", so die Brandenburger.

Damit ignoriere der Verband "aus Sicht des SV Babelsberg 03 eine Reihe zahlreich vorhandener und auch vorgetragener wirtschaftlicher, arbeitsrechtlicher, logistischer, vor allem aber gesundheitlicher Aspekte", hieß es weiter. Ein intensiver Ligabetrieb unter den strengen Auflagen von Bund und Ländern sei "unmöglich zu gewährleisten". Die wirtschaftlichen Folgen von Geisterspielen seien "nicht zu stemmen". Babelsberg plädiere deshalb für eine Beendigung der Saison.

In der Regionalliga stehen noch neun Spieltage und elf Nachholspiele aus.

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