Schienen- und Flugverkehr - Streiks könnten Osterurlaub unfreiwillig verlängern

Do 21.03.24 | 06:13 Uhr
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Symbolbild: Ein Hase hoppelt über ein leeres Rollfeld (Quelle: imago images/Karina Hessland).
Bild: imago images/Karina Hessland

Die Bahn verhandelt mit der GDL, die Lufthansa mit Verdi und Ufo. Für Reisende heißt das: Bangen um den Osterurlaub. Denn während laufender Gespräche gilt meist eine Streikpause. Doch wie lange sind Reisende vor Streiks sicher?

Ende der Woche beginnen in Berlin und Brandenburg die Osterferien und damit für viele Familien die Reisezeit. Selten wurde so sehr gebangt, ob die geplante Reise tatsächlich stattfinden kann. Denn die Lokführergewerkschaft GDL hat seit Jahresbeginn bereits an elf von insgesamt achtzig Tagen Bahnmitarbeitende zum Streik aufgerufen. Vier Arbeitsniederlegungen gab es in diesem Jahr, sechs in der aktuellen Tarifrunde.

Verkehrsminister hofft auf "Osterfrieden"

Aktuell sitzen sich die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Verhandlungstisch gegenüber. Eine der Hauptforderungen der Arbeitnehmervertretenden ist die 35-Stunden-Woche für Menschen im Schichtdienst bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das bisher ab.

Solange verhandelt wird, will die GDL vorerst zu keinen weiteren Streiks aufrufen. Der letzte 35-stündige Streik der Lokführer wurde allerdings auch erst knapp 24 Stunden vorher bekanntgegeben. Kurzfristige Streiks sind also durchaus denkbar.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bittet um einen "Osterfrieden" über die Feiertage, die Gewerkschaft hat sich dazu bisher nicht geäußert. Die derzeitigen Tarifverhandlungen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Zwischenstände werden nicht vermeldet.

Mögliche Flugstreiks könnten Rückreise erschweren

Doch nicht nur auf der Schiene steht der Verkehr in diesem Jahr immer wieder still. Auch im Flugverkehr wird vermehrt gestreikt. Dreimal blieben Flugzeuge seit Jahresbeginn bereits am Boden. An insgesamt fünf Tagen riefen die Gewerkschaften Verdi und Ufo zum Arbeitskampf auf. Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) fordert im Tarifstreit mit der Lufthansa unter anderem 15 Prozent mehr Gehalt sowie die Auszahlung des Inflationsausgleichs. Verdi will derweil mit Streikmaßnahmen die Arbeitsbedingungen für das Sicherheitspersonal am Boden verbessern.

"Aber ob es vor Ostern eine Einigung gibt, ist derzeit nicht abzusehen", teilte Ufo-Vorsitzende Joachim Vazquez Bürger am Mittwoch zum Beginn der sechsten Verhandlungsrunde mit. Unterstützung bekommen die Streitparteien von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sowie dem früheren Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Die Schlichtung soll am kommenden Montag (25. März) beginnen und spätestens am Gründonnerstag (28. März) enden. Bis dahin soll eine Friedenspflicht gelten. Was danach passiert, ist unklar. Verdi will ab Donnerstag mit Lufthansa weiterverhandeln.

Sowohl die Gewerkschaften im Flug- als auch im Schienenverkehr wollen nach den Verhandlungen ihre Mitglieder darüber abstimmen lassen, ob weitere Arbeitsniederlegungen - auch kurzfristig - folgen sollen.

Die Gefahr für Streiks über Ostern ist also nicht gebannt.

33 Kommentare

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  1. 30.

    Man sieht das Sie überhaupt nichts verstehen worum es geht. Wenn Rentner 45 Jahre in der Rentenversicherung eingezahlt haben, haben diese auch Anspruch auf eine ordentliche Rente. Wenn der Staat immer darauf hinweist, dass in nächster Zeit soviel in Rente gehen, kommt dieses doch nicht so plötzlich. Das hat man doch schon vor 45 Jahren gewusst. Da hat wohl der Staat was mit seinem Rentensystem was falsch gemacht.Es bekommen Leute Geld die nie was eingezahlt haben.

  2. 29.

    Der Weselsky soll seine Unfähigkeit, mit der DB zu verhandeln und einzusehen, daß seine Forderungen objektiv nicht erfüllbar sind, nicht an den Bahnkunden auslassen. Damit bestraft er die falschen. Er soll sein Anliegen mit dem Bahnvorstand klären.
    W. ist nur sauer, weil ihn die Lokführer dazu verdonnert haben, die Gewerkschaft zu leiten und weil er nicht mehr Lok fahren darf. Deshalb gönnt er es den Kollegen auch nicht. Deshalb will er die 35h-Woche. Vielleicht bekommt er auch Geld von der Autolobby, um die Bahn mit Streiks und unerfüllbaren Forderungen lahm zu legen. Denn wer garantiert, daß genug Leute zur Bahn kommen, um die Arbeitszeitverkürzung mehr als auszugleichen? Warum merken die Lokführer nicht, daß sie von W. nur für seinen Egoismus mißbraucht werden?

  3. 28.

    Ich flog das letzte Mal 2006, das vorletzte Mal 1987 jeweils hin und zurück.

  4. 27.

    Das ist ein sehr sinnloser Beitrag. Ob man es 2 Wochen oder 1 Tag vorher weiß, wenn nichts fährt oder fliegt, kann man nur zuhause bleiben. Oft gibt es keinen Ersatz. Der Schienenersatzverkehr der Bahn ist, wenn es einen gibt, mit Reisezeit, Taktdichte und Platzangebot nicht gleichwertig mit den Zügen.

  5. 26.

    Warum jetzt konkret?

    Gläubige glauben (niccht: hinterfragen) nun mal in der Regel an Dinge, bei denen sich jeder die Wissenschaft nicht ignorierende Mensch an den Kopf fasst.

  6. 25.

    RBB: Die Bildauswahl gefällt mir.

  7. 24.

    Ostern - oder die Ferien überhaupt- stand aber bedeutend länger als 2 Wochen fest und wer bei der Bahn einigermaßen günstig reisen will, bucht im Voraus. Flugreisen übrigens genau so.
    Dann kurzfristig zu erfahren, dass man evtl. nicht aufbrechen kann, ist schade.

  8. 23.

    Finde diese Aussage irgendwie mies. Gerade bei der Bahn zahlt man nicht wenig für Fahrkarten und wenn man über Ostern z.B. die Großeltern, Kinder etc. besuchen will, was verständlich und menschlich ist, wäre es nicht schön, diese Zeit vermiest zu bekommen oder erst gar nicht verbringen zu können.
    Zudem pilgern viele Gläubige zu Ostern nach Rom. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis und auch hier wäre es ein Jammer, das nicht miterleben zu dürfen, weil genau zu DEM Termin gestreikt wird.

  9. 22.

    Für sie nochmals zum Verständnis. Die Gewerkschaften buhlen um 12-15% Erhöhungen, mindestens 400-600€. Dazu Inflationsausgleich! Den Rentnern bietet man 5,47 % an. Merken sie den Unterschied???

  10. 21.

    Absolut kein Mitleid mit Hobbyreisenden. Gerechte Löhne=sicheres Hobbyreisen...

  11. 19.

    Oder richtig schön mit radierenden Quietschereifen aus der nächsten Kurve fliegen - so schnell landet einmalig kein Luftfahrtflieger. Fahrschule was is'n daaas ??

  12. 18.

    Traurig für die Rentner/innen, die nicht begreifen, daß Tarifabschlüsse in Rentenerhöhungen einfließen und die dann angewidert ihre Rentenerhöhungen ablehnen, weil die ja von den ach so bösen Gewerkschaften her rühren.

  13. 17.

    Oder richtig schön mit seinem Diesel PKW durch Deutschland fahren. Auch die Klimaaktivisten fliegen übrigens auch.

  14. 16.

    "Gott sei dank geschütztes Streikrecht" hat schon etwas sehr Perfides. Damit hat Gott nun wahrlich nichts zu tun; das haben mutige und wissende Menschen erkämpft und keine devoten Gläubigen. Nebenbei: "... Arbeitskampfmaßnahmen sind nach der Grundordnung des kirchlichen Dienstes in den Einrichtungen und Diensten der Caritas nicht zulässig. ..." (https://www.caritas.de/neue-caritas/kommentare/dritter-weg-braucht-keinen-streik)
    Und von der Kirche in Rom kam wiederum ein Vorschlag zum Osterfrieden in der Ukraine... Sarkasmus aus. Ihre Vergleiche sind mehr als geschmacklos.

  15. 15.

    In der Schweiz läuft ein Testprogramm mit autonomen fahren von Loks. Sollte es sich bewähren, dann erstmal für den Rangier-und später dann für den eingeschränkten Güterverkehr. Technik geht halt weiter.

  16. 14.

    Was Sie nun wieder aufkochen. Sie sollten sich nicht mit Nacherzählungen befassen, sondern mit den originalen Quellen. Das war nämlich wesentlich komplizierter - als Ihre sehr einfache Darstellung hier erfüllen soll: Selber Schuld. Und leider, ganz schlimm -mit direkten Beweisen der Ahnungen verbunden. Falls Sie nicht Gedächtnis 'wie Sieb' vertreten wollen.

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