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Künstlerischer Anspruch trifft auf linientreue Kulturpolitik des SED-Regimes. Wer ist da Opfer, wer Täter? Ein Kabarett zwischen Systemkritik und Systemschmeichelei.
Das Kabarett -Theater "DISTEL" feierte im Oktober 2018 sein 65-jähriges Bestehen. Grund zum Feiern und zum Reflektieren über bewegte politische Zeiten, denn die Geschichte der "DISTEL" ist eng mit den Kurswechseln der SED und den daraus folgenden kulturpolitischen Schwankungen verbunden.
Die Dokumentation zeigt neben vielen historischen Momenten auch den täglichen Arbeitsalltag im heute rein privat finanzierten Kabarett -Theater.
Die Geschichte der Distel ist eine Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte, dem Ankommen in der Marktwirtschaft und dem heutigen Vorsatz, Stachel am Regierungssitz zu sein.
Zeitzeugen wie Edgar Harter, Herbert Köfer, Gert Kießling, Lutz Stückrath, Walter Plathe, Gisela Oechelhaeuser oder Otto Stark berichten von vielen nachdenklichen und komischen Momenten auf und hinter der Bühne, garniert mit vielen Sketchen aus 65 Jahren Ostberliner Kabarettgeschichte.
Künstlerischer Anspruch trifft auf linientreue Kulturpolitik des SED-Regimes. Wer ist da Opfer, wer Täter? Ein Kabarett zwischen Systemkritik und Systemschmeichelei.
Es gibt unter anderem ein Wiedersehen mit Heinz Draehn als "Kuddeldaddeldu", mit Ellen Tiedtke und Gerd E. Schäfer oder mit Lutz Stückrath von den "Drei Dialektikern".
Eine Gemeinschaftsproduktion von Filmbüro Potsdam mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Film von Jana von Rautenberg
Erstausstrahlung: 02.10.2018/rbb