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Seit 2020 werden am Berliner Alexanderplatz Hochhäuser gebaut. Doch das geplante Klein-Manhattan lässt auf sich warten. Noch immer ist keine einzige Etage über das Straßenniveau hinausgewachsen. Neben den Tücken des Untergrundes verzögern unvorhergesehene Ereignisse sowie Probleme bei den Investoren die ehrgeizigen Projekte. Stattdessen sorgen diverse Bauzäune vor tiefen Gruben und riesigen Kränen für Unmut bei Anwohnern und Besuchern.
Ist der Platz noch zu retten?
Baustopp bis auf Weiteres herrscht zum Beispiel beim Hochhausbau direkt am Einkaufszentrum ALEXA. Nur ein paar Meter weiter kämpft der französische Investor COVIVIO mit einem brüchig gewordenen U-Bahn-Tunnel, der bei Tiefbauarbeiten Ende 2022 deutlich abgesackt war. In einem aufwändigen Verfahren spritzen die Bauleute eine spezielle Zementmischung unter den Bahnhof der U2, um das Bauwerk aus der Kaiserzeit zu stabilisieren. Nur wenn das Vorhaben gelingt und die Züge wieder im Regelbetrieb fahren, kann der Bau des geplanten Wolkenkratzers weitergehen.
Auch auf der Baustelle am GALERIA-Kaufhaus sind die Arbeiten ins Stocken geraten. Grund: Ein Eigentümerwechsel mitten im Baugeschehen. Werden das geplante 32-geschossige Gebäude sowie der Umbau des Kaufhauses bis 2025 fertig sein?
Lediglich das ehemalige Haus der Statistik macht rasante Fortschritte. Noch 2024 soll hier das Finanzamt Mitte einziehen. Die künftige Fassade des Hauses kann bereits als originalgetreues Modell besichtigt werden - auch ein erstes Musterbüro.
Die dritte Folge der Langzeitbeobachtung über die Baustellen am Alexanderplatz schaut in tiefe Gruben, marode Tunnel und offenbart Einblicke hinter die Bauzäune der ambitionierten Vorhaben an einem der geschichtsträchtigsten und beliebtesten Orte der Hauptstadt. Die Autoren Thomas Balzer und Georg Berger begleiten Ingenieure, Investorenvertreter und Anrainer.
Film von Thomas Balzer und Georg Berger
Erstausstrahlung 2023/rbb