Ostlegenden -
Der Film erzählt das bewegte Leben des Schauspielers, mit all seinen Widersprüchen, und zeigt ihn in seinen berühmtesten Rollen.
"Erwin, Erwin!"
jubelten die Leute dem Schauspieler auf der Straße zu. Erwin Geschonneck war der Kalle in "Karbid und Sauerampfer", der dämonisch Holländer-Michel in dem Märchenfilm "Das kalte Herz", der Ghetto-Friseur Kowalski in "Jakob der Lügner", dem einzigen Film der DEFA, der für einen Oscar nominiert war.
Seine Rollen sind Spiegel seines gelebten Lebens mit all den Irrtümern und Kämpfen und auch Erfolgen des Jahrhunderts. Hier schöpft er Material für das lebenslange Rollenspiel: 1906 wird Erwin Geschonneck in Ostpreußen geboren, früh kommt er mit den Eltern nach Berlin und wächst in der Ackerstraße im Armenviertel am Alexanderplatz auf.
Drei KZ-Höllen überlebt er:
Sachsenhausen, Dachau, Neuengamme. Erwin Geschonneck kann sich retten als englische Flugzeuge in den letzten Kriegstagen 1945 die "Cap Arkona" bombardieren, auf der 7.000 Häftlinge sterben und nur 350 überleben.
Mit Anfang 40 beginnt seine Karriere
Er wird Brechts Bühnenstar im neu gegründeten Berliner Ensemble. Aber Erwin Geschonneck will zum Film und hier wird er ein ganz Großer. Er genießt Privilegien, bekommt in der DDR Höchstgagen, doch gleichzeitig werden Filme –wie "Sonnensucher", in dem er die Hauptrolle spielt, verboten. Geschonneck kann es sich sogar leisten, die Kulturpolitik zu kritisieren.
Arnim Müller–Stahl, Inge Keller, Regine Lutz und seine Söhne Matti und Alexander erinnern sich an den eigenwilligen Menschen und Charakterdarsteller, der sich mit Humor und Lebenslist durch die Zeiten geschlagen hat.
Film von Jens Rübsam und Dagmar Wittmers
Erstausstrahlung 21.02.2012/ rbb