Träumen, Retten, Renovieren -
Ein altes Haus zu retten – für viele ein Traum, aber auch ein Wagnis. Die Fenster vernagelt, das Dach löchrig, der Garten verwildert. Und dennoch: Es gibt Menschen, die anpacken und längst verfallene Gemäuer mit viel Mut, Zeit und Geld wieder herrichten – u.a. eine Ruine im Oderbruch oder ein Schloss in Polen.
Zum Glück gibt es Menschen, die es lieben, alte Gemäuer wach zu küssen, die davon träumen, längst verfallene Schönheiten wieder zu beleben. Ein Wagnis und meist eine Lebensaufgabe. Mehr als fünfhundert Schlösser, Burgen und Herrenhäuser gibt es in Brandenburg. Bisher sind erst etwa zwei Drittel davon saniert. Auch wenn die Bauten oft schön gelegen, geschichtsträchtig oder romantisch verwildert sind, braucht es viel Zeit, Geld und Nerven, um ihnen neues Leben einzuhauchen.
Die Fenster vernagelt, das Mauerwerk feucht und die Balken schon lange eingestürzt. Mittendrin wächst ein Baum durchs löchrige Dach. Eine Ruine im Oderbruch, eine Kirche an der Havel, ein Gutshaus in der Uckermark und ein Schloss in Polen haben durchaus schon bessere Zeiten erlebt. Patrick Bauer und Sophie Gerlach zum Beispiel, entmutigt das nicht. Sie haben die alte Ruine des einstigen Gutshauses Friedrichshof im Oderbruch gekauft und verwirklichen nun mit viel Engagement und in kleinen Schritten ihren Traum. Ganz nebenbei muss das große Grundstück auch noch von unzähligen Altreifen befreit werden.
Als Juliane Beer 2005 die einstige Dorfkirche in Briest, dem Heimatdorf ihrer Großeltern, kaufte, war ihr klar, dass es viele Jahre dauern wird, bevor sie das Gebäude wieder öffnen kann. Keine schicke Wohnoase will sie schaffen, sondern einen gemeinschaftlichen Ort für Auszeiten und Kreativität - nur wenige Meter von der Havel entfernt. Im Sommer soll der Kirchturm endlich neue Fenster bekommen.
Pawel Kosicki und Arkadiusz Gutka aus Lubuskie hingegen kümmern sich seit längerem um das alte Schloss im polnischen Biecz. Nach jahrzehntelangem Leerstand wollen es die beiden Denkmalfreunde vor dem weiteren Verfall schützen. Irgendwann, so ihr Traum, möchten sie das Gebäude kaufen, eine Residenz für Handwerker und Künstler aus Polen und Deutschland einrichten und es dann gemeinsam mit allen renovieren. Kurz vor dem Einzug stehen die neuen Gutsleute in Friedenfelde, Uckermark. Die letzten Wände werden gestrichen und eine restaurierte Treppe eingebaut. Doch dann kommt alles anders ...
Die Autorinnen Anna Bilger, Stefanie Stoye und Katharina Zabrzynski begleiten engagierte Menschen in Brandenburg und Polen dabei, wie sie Mauern einreißen, Dächer flicken, Rückschläge überwinden und ganz fest an sich und ihre Lebensträume glauben.
Film von Anna Bilger, Stefanie Stoye, Katharina Zabrzynski
Erstsendung: 13.06.2023/rbb