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Fröhlich tanzt sie durch unsere Gärten, die Akelei. Sie ist nicht aufdringlich, aber dennoch präsent. Sie fragt nicht, ob sie hier oder dort erscheinen darf. Sie tut es einfach und sie verschwindet auch wieder. Charmant und irgendwie auch ein bisschen dreist, schert sie sich weder um Grundstücksgrenzen noch um Pflanzpläne. Sie bleibt nur ein paar Jahre am gleichen Platz und erscheint dann unbeirrt irgendwo anders wieder.
Die kurzlebige Staude hält sich an keine Mode, an keinen Trend. Mal langgespornt, mal in leuchtenden Farben oder zarten Pastell-Tönen. Manchmal sind die Blüten gefüllt, wie Petticoat-Röckchen. Oder sie sind ganz einfach. Eher selten ist: schlichtes Weiß.
Nicht groß eingreifen, den Boden feucht halten und wohlwollend beobachten, viel mehr macht die Gartenliebhaberin für ihre einfallsreichen Herumtreiberinnen nicht.
Wer noch keine Akelei im Garten hat, sollte sich Samen schenken lassen. An jeder Pflanze reifen davon etliche in solchen Kapseln. Da es Lichtkeimer sind, streut man sie im Herbst einfach ins Beet. Eine andere Möglichkeit: man kauft Pflanzen in der Gärtnerei. Denn Teilen funktioniert nicht.
Nach der Blüte wird die Akelei unansehnlich, daher ist sie zwischen großblättrigen Stauden gut untergebracht. Die verdecken das gelbe Laub dann im Laufe des Sommers. Wo es die Akelei dann doch mal übertreibt, sollten die verblühten Stängel abgeschnitten werden, bevor die Samen reif sind.
Beitrag von Martina Hiller