Ausstellung -
Phlox ist eine der Blumen, die Karl Foerster besonders liebte. Die er in allen Farben züchtete. Wie auch Astern, Sonnenbraut oder auch das Schleierkraut. Sein Herz aber hatte Foerster an den Rittersporn verloren. Über 70 Sorten Rittersporn hat er gezüchtet – einige Beispiele zeigt die Ausstellung "Neue Wege - Neue Gärten" im Potsdam Museum, die die Britin Heidi Howcroft zu Foersters 150. Geburtstag präsentiert.
Bei seinen rund 370 neuen Züchtungen hat Foerster immer die ganze Pflanze im Blick: er will ihre Stärken weiter ausbauen, sie winterhart machen. Und er träumt von Gärten, die durchblühen, die ihren eigenen Rhythmus haben. So hatte bis in die 1920er Jahre niemand gedacht.
Karl Foersters Wirken als Staudenzüchter und Gärtner, als Geschäftsmann und Familienvater - sein Einfluss als moderner Vordenker im frühen 20. Jahrhundert, all diese Aspekte thematisiert diese Ausstellung und macht so deutlich, wie sehr Foerster unsere Gärten bis heute prägt.
Foerster liebt, was er selbst lebt und verkauft. Sein Garten in Bornim bei Potsdam ist kraftvoll, bunt und lebendig. Offen für jede Anregung, sammelt er Ideen, um Gärten anders zu gestalten. Und setzt neue Akzente. Orientiert sich auch nach Asien. So ist der Wasserdost, Eupatorium, eine Pflanze, die er auch gezüchtet hat. Auch Gräser waren sehr, sehr wichtig für ihn.
Foerster selbst bleibt Bornim treu, hier lebt er seine Gartenträume. Hier führt er gemeinsam mit seiner Frau Eva, die ihm zeitlebens den Rücken freihält, ein offenes Haus für zahlreiche Künstlerfreunde: darunter der berühmte Pianist Wilhelm Kempff.
Hochbetagt stirbt Karl Foerster vor mehr als 50 Jahren. Doch viele seiner Stauden blühen durch, bis heute.
Beitrag von Christine Deggau