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Ein Hauch von Asien durchweht Lychen. Hier wächst Bambus, verschiedene Sorten und Arten mit interessanten Halmen. Einige sind schon fast neun Meter hoch. Dabei hat Jens Nagel seinen Bambushain erst vor fünf Jahren angelegt. Mittlerweile gedeihen hier um die 50 Varietäten auf 400 Quadratmetern.
Bambus kann in unseren Breiten fünf bis zehn Zentimeter pro Tag wachsen. In dieser Wachstumsphase darf er nicht trocken stehen und die Seitentriebe werden aktibisch abgeschnitten, damit jeder Halm für sich steht. Später lässt der Wasserbedarf wieder nach. Es gibt ganz unterschiedliche Sorten: Die Wuchsform der Sorte ‘Spectacularis‘ ist schon ungewöhnlich, denn bei ihr entstehen im Wachstum Knicke.
Der 61jährige ist Kunstmaler von Beruf und die Eigenarten seiner Bambusarten inspirieren ihn immer wieder, auch beim Malen.
Sohn Clemens teilt das exotische Hobby seines Vaters und betont, dass beim Phylostachus die Wurzel- bzw. Rhizomsperre ganz wichtig ist. Tut man es nicht, erobert der Bambus mit seinen Ausläufern bald den ganzen Garten und auch den der Nachbarn. Fargesia-Sorten, dagegen sind horstbildend, sie wuchern nicht. Die Blüten vom Bambus sind unscheinbar und selten.
Das Besondere ist, dass das eigentlich überall auf der Welt bei der gleichen Art zur gleichen Zeit geschieht und eine andere Besonderheit ist, dass es alle 50 bis 80 Jahre vorkommt. Das ist für jeden Bambusliebhaber etwas sehr Schlechtes, weil sich der Bambus durch die Blüte so stark verausgabt, dass er dann auch eingeht und abstirbt.
Also überlegen Jens und Clemens Nagel schon mal, welche der über einhundert Bambusarten, die hier, in unseren Breiten gedeihen, ihn vielleicht ersetzen könnte.
Beitrag von Ute Schlomka