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Die rund 600 Wildbienenarten in Deutschland haben sich an die heimische Flora angepasst. Etwa 200 von ihnen brauchen sogar spezielle Pflanzen - wie die Natternkopfmauerbiene. Ohne den Pollen des Natternkopfes können die Tiere nicht überleben. Wer seinen Garten wildbienenfreundlich gestalten will, sollte das im Blick haben und bei der Pflanzenauswahl an die vielen Spezialisten denken.
So sammelt die Knautien-Sandbiene zum Beispiel nur an der Witwenblume oder der Tauben-Skabiose.
Die winzige Blaue Ehrenpreis-Sandbiene fliegt nur dort, wo der Gamander-Ehrenpreis wächst.
Und im Frühjahr muss man die Mai-Langhornbienen nicht lange suchen, wenn es Frühlingsplatterbsen gibt. Fehlen diese Pflanzen, dann fehlen auch diese Bienen - egal wie viele Insektenhotels wir für sie in den Garten hängen.
Besonders schwer haben es die Arten, deren Spezialpflanze nicht attraktiv ist – so wie die Zaunrübe. Die wächst zwar in vielen Gärten, wird aber oft herausgerissen, weil sie giftig ist.
Der Zaunrüben-Sandbiene macht das Gift nichts aus, sie sammelt den Pollen für ihre Brutnester am Boden.
Doch wenn die Zaunrübe aus dem Garten verschwindet, verschwindet mit ihr auch die Biene.
Je mehr verschiedene heimische Pflanzen im Garten wachsen, desto mehr Bienenarten können sich ansiedeln – wie diese Glockenblumen-Scherenbiene.
Und auch andere Insekten profitieren von der Artenvielfalt.
Im Frühling sichert besonders die Weide das Überleben vieler Arten. Sie versorgt die Bienen zu einer Zeit mit Nahrung, wenn diese sehr knapp ist. Und lockt die Tiere von weit her in den Garten.
Obwohl viele Wildbienen kleiner sind als die Honigbiene, sind sie mindestens genauso gute Bestäuber.
Viele Arten fliegen auch bei schlechtem Wetter, wenn die Honigbiene sich nicht aus dem Stock traut.
Im Garten profitieren wir alle von den wilden Sammlerinnen, denen wir jedes Jahr aufs Neue eine gute Ernte verdanken.
Beitrag von Dorte Stünzner