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Felix Rilk stellt in Berliner Kiezen Bioreaktoren auf und optimiert sie. Der Student für Technischen Umweltschutz hat eine Vision: Viele Kiezkomposte sollen Industrie- und Torferden ersetzen. Wertvolle Erde für den Kiez.
Seine Idee ist es, dass sich Kompostieren wieder lohnt. Mit dem Projekt möchte er die Kreislaufwirtschaft fördern. Humus wird generiert und die Nährstoffe bleiben wirklich an dem Ort, wo sie als Abfall anfallen. Man muss seine Abfälle nicht mehr in den Komposthof fahren. Es ist alles vor Ort, es ist leicht zu erreichen.
Besonders wichtig bei seiner Konstruktion sind die perforierten Rohre. Dieses Rohr ist nach unten hin offen und gibt die Möglichkeit, dass noch mehr Sauerstoff in den Kompost reinkommt. Warme Luft tritt nach außen und frische neue kalte Luft wird von unten nachgezogen. Und daraus ergibt es sich, dass sich der Kompost relativ schnell zersetzt. Und deshalb muss er nicht mehr umgesetzt werden.
Felix arbeitet mit einem Schichtsystem, damit viel Humus entstehen kann. Gesteinsmehl nutzt er zum Neutralisieren, damit der ph-Wert nicht zu sauer wird.
Der hohe Humusgehalt von 66%, im Vergleich zu industriell hergestellten Erden, entsteht vor allem, weil der Kompost lebt.
Um den Rotteprozess zu beschleunigen, gibt Felix Rilk Effektive Mikroorganismen dazu. Und danach noch etwas fertigen Kompost zum Animpfen - mit vielen fleißigen Mitarbeitern – also Würmern und andere Kleinstlebewesen.
Als Abschluss werden wieder Holzhäcksel aufgebracht. In den nächsten ein bis zwei Wochen sacken die angelegten Schichten ab und weitere kommen dazu. Bis der Reaktor voll ist.
Beitrag von Sabine Horn