Igel in Not -
Igel sind in Not, denn ihr Lebensraum ist gefährdet. Rund 60% der Insekten, von denen er sich ernährt, sind ausgestorben. Der größte Feind des Igels aber ist der Mensch und seine Idee von einem schönen Garten. Auf der Igelstation in Hermsdorf haben die Mitarbeiter genau damit zu kämpfen. Wir begleiten sie einen Tag.
Jeder Gartenbesitzer kann etwas tun: Weniger Rasen mähen, Büsche und Hecken anpflanzen und ein paar Ecken als verwilderte Ecken lassen, damit sich der Igel wohlfühlen kann.
Etwa 1000 Igel werden in der Igelstation in Hermsdorf im Jahr vorbeigebracht. Denn jede Jahreszeit hat ihre Tücken. Des Gärtners Freud‘ ist des Igels Leid… Die schwersten Verletzungen passieren im Frühjahr und Sommer durch Rasenmäher, Rasentrimmer und Kantenschneider.
Verletzt, unterernährt, Parasiten. Jeder Igel, der im Winter gefunden wird, hat ein Problem. Es macht also Sinn, ihn gleich zu einer Igelstation zu bringen.
Nach dem Wiegen wird das Tierchen mit einem Spray entfloht und gegen mögliche Parasiten geimpft. Zur Kot- und Appetitkontrolle wird es für ein paar Tage hierbleiben. Wenn sie die Möglichkeit hat, holt die Finderin ihren Igel dann wieder ab und nimmt ihn mit nach Hause.
Es ist leicht, Gutes zu tun, indem wir unsere Gärten ein bisschen mehr sich selbst und dem Igel überlassen. Denn so sehr er den Menschen und seine technischen Errungenschaften auch fürchtet - der Igel braucht uns zum Überleben!
Beitrag von Christine Deggau