Fr 17.02.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 7 Minuten - Horst sein Schrebergarten: Gartentipps für den Februar
Je nach Witterung kann man ab Ende Februar bis in den April hinein mit dem Stecken der Sommerzwiebeln beginnen. Und auch der Rückschnitt von Gräsern & Co. steht an. Was noch zu tun ist, verrät Euch Horst.
Harlekinweide schneiden
Weiden schneidet man am besten im Februar, bevor sie anfangen auszutreiben, also bevor der Pflanzensaft wieder nach oben fließt. Obwohl Weiden recht robust sind und gut austreiben, sollte es frostfrei sein, damit das gefrorene Holz nicht splittert. Beim Schnitt darf man recht radikal vorgehen. Die Vorjahrestriebe werden fast bis zum Ansatz über einem Auge, also einer potenziellen Austriebsstelle, zurückgeschnitten. Auf diese Art und Weis bilden sich mit den Jahren richtig schöne knorzige Weidenköpfe. Bei der Harlekinweide ist es zudem so, dass die jungen Austriebe dann richtig frisch und leuchten weißlich/rosa nachwachsen.
Bambus auslichten und gießen
Im Inneren eines Bambushorstes bilden sich durch den Lichtmangel mit der Zeit immer mehr tote Stängel. Damit es etwas luftiger und lockerer in der Pflanze wird, nimmt man die toten Stängel regelmäßig raus. Übrigens muss der Bambus – wie alle Immergrünen – an frostfreien Tagen gegossen werden – auch im Winter.
Chili vorziehen
Chilis haben eine sehr lange Vegetationszeit - vom Keimen bis zur Fruchtreife vergehen – je nach Sorte – 4 und mehr Monate. Deswegen sollte man früh mit der Aussaat beginnen. Jedoch muss das Tageslicht ausreichen was vor Ende Februar, Anfang März fast nie der Fall ist. Will man keine Hilfsmittel wie Pflanzenlampen und Heizmatten verwenden, wartet man am besten ab. Die Samen kommen in Töpfchen mit torffreier Anzuchterde. Nur leicht mit abdecken, anfeuchten und warm bei etwa 25 Grad aufstellen.
Steckzwiebeln setzen
Je nach Witterung kann man ab Ende Februar bis in den April hinein mit dem Stecken der Sommerzwiebeln beginnen. Nicht zu tief, die Spitze muss noch aus dem Boden schauen. Zwischen den Zwiebeln sollte etwa eine Hand breit Abstand sein. Wenn sie zu dicht stehen, bekommen sie leicht Mehltau. Gute Nachbarn sind Möhren. Der Boden sollte nicht frisch mit Stickstoff gedüngt sein.
Winterheckenzwiebeln stecken
Mit dem Stecken der Wintersteckzwiebeln beginnt man dann im September/Oktober! Sollte es nochmal Frost geben, die Zwiebeln mit einem Vlies abdecken!
Tee aus Efeu gegen Spinnmilben
Spinnmilben sind kleine Spinnentiere, die unter den Blättern in Gespinsten rumkrabbeln und das Grün - das Chlorophyll - aus den Blättern saugen. Sie mögen es warm und trocken! Mit Tee aus normalem Efeu kann man sie ganz einfach loswerden. Zweihundert Gramm Efeublätter klein schneiden und in einem Liter Wasser aufkochen, dreißig Minuten ziehen lassen und vier Liter Wasser dazu geben, also auf insgesamt fünf Liter verdünnen. Die befallenen Pflanzen alle zwei bis drei Tage einsprühen. Das Mittel behält etwa vierzehn Tage seine Wirksamkeit.
Gräser schneiden
Prinzipiell sollte man Gräser und Stauden so lange wie möglich stehen lassen – als Schutz und Nahrung für die Tiere. Manche Gräser jedoch treiben im Februar schon heftig aus und zeigen damit an, dass sie zurückgeschnitten werden „wollen“. Wenn man zu lange wartet, würde man das Grüne mit abschneiden.
Tipp: Halme bündeln
Damit beim Rückschnitt der Gräser nicht alle Halme einzeln durch den Garten fliegen, gibt es einen Trick: Die trockenen Grasbüschel am besten zusammenbinden dann eine Hand breit über dem Boden abschneiden und das gesamte Bündel noch eine Weile liegen lassen damit Insekten, die sich darin verstecken, flüchten können.
Schneeballhortensie Annabelle zurückschneiden
Schneeballhortensien sind die strauchigen Hortensien mit den weißen Kugelblüten! Am besten man schneidet sie im Februar auf 50 cm zurück! Oftmals ist das etwa Kniehöhe – also wird alles was über das Knie herausragt über einem Austrieb abgeschnitten! Man kann das auch erst im März machen, aber da gibt es schon wieder ganz viel anderes zu tun.
Gemüsebeete vorbereiten
Das erfolgt im Februar in 3 Schritten:
1. Alles Alte kommt raus! Das sind Strünke von Tomaten, abgeernteter Kohl, einjährige Sommerblumen usw.
2. Auch die ersten Wildkräuter sollten raus. Das lässt sich in der Winterfeuchten Erde gut machen und man ist früh dran, bevor sie sich vermehren.
3. Hornspäne kommen in den Boden! Bis die Mikroorganismen die Späne für die Pflanzen so umgewandelt haben, dass die Pflanzen sie verwerten können, vergeht nämlich eine gewisse Zeit. Also tut man gut daran dies jetzt zu erledigen, damit die jungen Pflanzen, wenn sie in den Boden kommen, sofort gut versorgt sind!
Erste Stauden zurückschneiden
Die meisten Stauden werden im Frühjahr zurückgeschnitten, nicht im Herbst! Und auch nicht alle auf einmal, denn die Tiere, die dort überwintern wären dann plötzlich schutzlos. Also schneidet man sukzessive immer mal wieder die eine oder andere Staude raus. Damit all die kleinen Bewohner, die in den Staudenresten wohnen auch eine Chance zur Flucht haben entsorgt man den Rückschnitt nicht sofort, sondern lässt ihn noch eine Weile - je nach Wetter auch ein paar Wochen – liegen.
Keimprobe machen
In der Saatgutkiste sammelt sich so allerhand an. Reste, Getauschtes, Gesammeltes und die wichtigste Frage lautet: Ist das Saatgut eigentlich noch keimfähig? Lohnt sich die Aussaat? Nicht, dass man ewig wartet, nichts keimt und dann kann es für eine Nachsaat schon zu spät sein.
Die Methode um das herauszufinden heißt Keimprobe.
Was benötigt man für eine Keimprobe?
Küchenkrepp
lichtdurchlässige Schale
Wassersprüher
Saatgut
So geht eine Keimprobe:
Das Krepp einfach in eine Schale legen und anfeuchten. Saatgut abzählen - um die Keimrate zu bestimmen nimmt man der Einfachheit halber 10 Stück.
Die Keimdauer hängt von der Sorte ab. Kresse keimt nach 2 Tagen, Möhren erst nach 3 bis 4 Wochen.
Aber auch wie lange das Saatgut keimfähig bleibt, hängt von der Gattung ab. Petersilie und Schnittlauch bleiben 2 Jahre keimfähig, Gurken und Grünkohl sogar 5.
Die Keimrate bestimmt man, indem die gekeimten Samen durch die Gesamtzahl der Samen geteilt werden. Das Ganze nimmt man dann mal 100. Beispiel: 8 sind gekeimt, 10 wurden gesät - gibt 0,8 mal 100 sind 80%. Liegt die Keimrate bei unter 50% sollten die Samen weg!
Sommerflieder zurückschneiden
Ein Sommerflieder (Buddleja davidii) soll aussehen wie ein großer Blumenstrauß, wie ein Trichter, der mit hunderten von Blüten bestückt ist. Alle Triebe, die der Strauch in diesem Jahr neu bildet, werden an ihre Enden blühen. Ganz anders als der normale Flieder, der hat seine Blütenknospen schon im vorigen Jahr angelegt. Man muss also den Sommer- oder Schmetterlingsflieder dazu anregen, in diesem Jahr möglichst viele neue Triebe zu bilden.
Der Sommerflieder neigt dazu im unteren Bereich kahl zu werden und nur oben zu blühen. Deshalb setzt man ihn radikal runter so, dass er möglichst buschig wird und in sichtbarer Höhe blüht. Über 1,5 Meter hoch sollte er nach dem Rückschnitt nicht sein.
Wenn er bei Spätfrosten noch einmal etwas ab bekommt - kein Problem, der erholt sich ganz schnell wieder.
Obstbäume düngen
Um die Obstbäume zu düngen, ist Kompost oder abgelagerter Pferdemist oder Rinderdung besonders gut geeignet. Man kann auch einen organischen Universaldünger nehmen. Wichtig ist, dass der Dünger nicht um den Stamm herum verteilt wird, denn dort hat der Baum kaum Feinwurzeln, mit denen er den Dünger aufnehmen kann. Man verteilt den Dünger, sobald die Starkfröste vorbei sind, unter dem äußeren Kronenbereich. In dem Bereich, in dem sich auch die meisten Feinwurzeln befinden.
Paprika vorziehen
Eigentlich fängt man meist viel zu früh mit der Anzucht an. Das kann zum Problem werden. Das Licht reicht noch nicht aus, die Tage sind zu kurz, die Keimlinge werden lang und dünn und fallen um. Und die kleinen schwarzen Trauermücken warten schon darauf, über die schwachen Pflänzchen herzufallen. Daher ist es besser bis Mitte März mit der Anzucht zu warten! Allerdings: Pflanzen, die sehr lange brauchen bis sie tragen - wie Tomaten, Chili, Paprika, Auberginen oder auch Artischocken - sollte man doch etwas früher aussäen. Einfach die Samen im Februar flach in die Erde legen, leicht bedecken, anfeuchten und auf das Fensterbrett stellen.