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Die Bundesregierung will die Atomkraftwerke länger am Netz lassen. Experten warnen vor hochgefährlichen Sicherheitsdefiziten der gut 30 Jahre alten Meiler. Der TÜV betont, es werde ausreichend geprüft. Doch KONTRASTE deckt auf: An mindestens einem deutschen Atomkraftwerk wurden die Reaktordruckbehälter seit Jahrzehnten nicht ausreichend kontrolliert.
Der deutsche TÜV, das wissen wir alle – kennt kein Pardon, wenn es um die Verkehrssicherheit geht. Jedes Auto in Deutschland wird in der Regel alle zwei Jahre höchstpenibel auf Herz und Nieren geprüft. Da erwartet man eigentlich, dass der TÜV bei der Risiko-Technologie Nr. 1, der Atomkraft, noch höhere Standards ansetzt. Doch in einigen Atomkraftwerken kontrolliert der TÜV ausgerechnet hoch-sicherheitsrelevante Bereiche nur alle vier Jahre. Und das, obwohl Experten gefährliche Defizite aufzeigen. Chris Humbs, Manka Heise und Iris Marx mit Hintergründen.
Ein Idyll in Österreich: ein Wirtshaus auf dem Gelände des Atomkraftwerks Zwentendorf. Der Mailer wurde in den 70er Jahren vollständig errichtet, aber nie in Betrieb genommen.
Heute dient der Reaktor als Museum - Besuchergruppen erfahren, dass damals, als er gebaut wurde, die Bürger Angst hatten, dass die Technik versagen könnte. Ein Volksentscheid stoppte schließlich das Projekt.
Der Werkstoffphysiker Professor Wolfgang Kromp war einst glühender Befürworter der Kernenergie. Doch als er in den 70er Jahren Baupläne des Reaktors im Detail sah, änderte er seine Meinung.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Da war mir klar, also mindestens dieses Kraftwerk hat einen Geburtsfehler. Da ist schlicht und einfach eine Fehlkonstruktion unterwegs.“
Sie sparten auf Kosten der Sicherheit. Experte Kromp alarmierte in Österreich die Öffentlichkeit. Danach verhinderten die Bürger die Inbetriebnahme dieses Billigreaktors. In Deutschland aber wurden in den 70ern nahezu baugleiche Mailer in Betrieb genommen.
So in Bayern das Kernkraftwerk Isar 1, in Baden-Wüttemberg der Block Philippsburg I. Die Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel – beide in Schleswig-Holstein.
Obwohl die Bedenken aus Österreich auch hier bekannt waren, genehmigte der TÜV als Gutachter den Betrieb für 40 Jahre Laufzeit. Für den Energie-Experten der Regierungspartei CDU noch heute ein Zeugnis für garantierte Sicherheit.
Rüdiger Kruse (CDU), MdB
„40 Jahre ist sozusagen das Siegel, was auf den Ostereiern drauf war, als sie gebaut worden sind. Die Dinger sind zugelassen für 40 Jahre. So, das heißt, wenn sie jetzt wieder auf 40 Jahre gehen, also alter Zustand, ist das relativ einfach.“
Soll heißen: Hat man einmal einen TÜV-Stempel, muss man nicht mehr so genau hingucken.
Doch schon damals waren viele Teile nicht stabil genug. So mussten die Atomkraftwerke dieser Baureihe kurz nach Inbetriebnahme massiv überarbeitet werden. Das Herz des Kraftwerks, der Reaktordruckbehälter, wurde aber nie ausgetauscht.
Aber gerade dieses Bauteil muss sicher sein. Darin sind die Brennstäbe, hier herrscht die höchste Strahlung. Enorme Hitze, hohe Drücke.
Nach den Berechnungen von Professor Kromp ist der Reaktordruckbehälter zu schwach ausgelegt. Neueste Studien der Technischen Universität in Berlin untermauern seine Sorge. Die Belastungswerte einer zentralen Schweißnaht sind alarmierend.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Das ist ein Naht, die geht rum um den Druckbehälter in dieser Form, vielleicht 15 Meter lang und wird, wenn der Druckbehälter unter Druck gesetzt wird, wird diese Naht unter hohen Materialspannungen belastet. So wie man einen Blumendraht biegt, wenn man oft genug biegt, dann bricht er ab.“
Vor dem Bruch entstehen kleinste Risse an der besonders beanspruchten Stelle. Hier die Schweißnaht. Diese Risse können sich innerhalb kurzer Zeit gefährlich ausweiten. Das Kühlwasser entweicht unter hohem Druck, die Temperatur steigt. Folge: Ein nicht mehr zu kontrollierenden Störfall.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Da würde sofort der Dampf heraus explodieren. Die Kühlflüssigkeit würde dann verdampfen und würde sich verlaufen im Gebäude. Wir hätten dann den Beginn einer Katastrophe.“
Während man nun in Deutschland über die Anzahl der zusätzlichen Jahre auch dieser Billigreaktoren diskutiert, warnt man im Nachbarland Österreich vor jeglicher Laufszeitverlängerung dieses Reaktortyps.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Das ist gerade für diese alterungsgefährdeten Baureihe ist das völlig unzulässig. Die sollten besser heute als morgen außer Betrieb genommen werden.“
Die Aufsicht der Reaktoren obliegt eigentlich den Ländern. In Baden-Württemberg ist das Ministerium für Umwelt zuständig für das Kernkraftwerk Philippsburg.
Das Ministerium müsste regelmäßig überprüfen, ob der Druckbehälter durch die Belastungen Risse erhalten hat und tatsächlich ein Risiko darstellt. Doch der Druckbehälter ist von außen – wie man an dem baugleichen Beispiel aus Österreich sehen kann, fast völlig verbaut. Die umstrittene Schweißnaht ist selbst an den zugänglichsten Stellen kaum erreichbar. Wie kann man so diese Schweißnaht - hier rot markiert – ordentlich überprüfen?
Wir fragen nach – aber anstelle des Ministeriums antwortet uns in einer Stellungnahme der TÜV: Die Schweißnaht würde ausreichend geprüft, heißt es. Man sehe ansonsten „keinen Handlungsbedarf“.
Wir wollen es genauer wissen. Man erklärt sich bereit zu einem Interview. Jedoch auch hier geht nichts ohne den TÜV. TÜV-Mitarbeiter überwachen das Interview. Die entscheidende Instanz, die behördliche Atomaufsicht, lässt sich von ihrem Dienstleister bevormunden.
Oskar Grözinger, Landesatomaufsicht Baden-Württemberg
„Während des Betriebs wird der Behälter regelmäßig alle paar Jahre überprüft und zwar nach den jeweils neuesten geltenden Prüfstandards.“
KONTRASTE
„Dort, wo ich nicht hinkomme, kann ich nicht prüfen.“
Aus dem Off
„Cut… wir haben gesagt: Keine Nachfragen!“
Der Mann im Hintergrund ist vom TÜV. Er untersagt seinem Auftraggeber, dem Chef der Atomaufsicht, die Beantwortung der Nachfrage.
Das Interview wird abgebrochen. Im Nachgang stellt sich heraus, die kritische Stelle wird am Behälter in Philippsburg lediglich alle vier Jahre geprüft – und das nur von außen.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Um dieses Problem dieser Schweißnähte überprüfen zu können, da müssten sie von innen prüfen können, da müssten Sie den Druckbehälter komplett ausräumen, die gesamten Steuerstabsmechanismen ausbauen, da würde der Atomstrom wohl ein Mehrfaches kosten. Das geht einfach nicht. Das wird nicht gemacht.“
Trotzdem hält der TÜV den Betrieb solcher Reaktoren für unbedenklich. Zu recht? Wie objektiv ist der TÜV überhaupt, wenn es um Atomenergie geht? Beispiel: der größte TÜV, der TÜV Süd, inzwischen eine Aktiengesellschaft. Die ist auf Gewinn ausgerichtet. Würde der TÜV die umstrittenen Reaktoren abschalten lassen, könnten in acht Jahren Aufträge für Routine-Untersuchungen im dreistelligen Millionenbereich verloren gehen.
Eine unabhängige Kontrolle ist da schwer vorstellbar. Das meint Wolfgang Renneberg, er war bis vor kurzem Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bund.
Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Wenn wir den Fall, dass ein TÜV beurteilen soll, ob ein Kernkraftwerk noch weitere beispielsweise weitere acht Jahre betrieben werden soll, dann geht es hier um die Frage, ob der TÜV innerhalb dieser acht Jahre noch ein weiteres Geschäftsfeld für sich erhält, oder ob er dieses Geschäftsfeld verliert. Seine Entscheidung kann also objektiv von dieser Frage beeinflusst sein und in sofern eine Entscheidung sein, die nicht objektiv an Sicherheitsmaßstäben ausgerichtet ist.“
Das Problem mit der Unabhängigkeit des TÜV ist im Bundesumweltministerium bekannt. Dort erstellte eine Arbeitsgruppe bereits 2008 ein Gutachten zum „Ungleichgewicht zwischen Behörde und Sachverständigen Organisationen“. Das Dokument war bislang unter Verschluss. Ein Ergebnis daraus – die festgestellte…
Zitat
„…große Betreibernähe der TÜV beeinträchtigt die Qualität und Unabhängigkeit der Begutachtung.“
Geändert hat sich daran bis heute nichts.
Sieht man dann auch noch, wer über zwei Drittel der Aktien der TÜV-Süd AG hält, dann wird einiges klarer: Es ist der TÜV Süd e.V. Er sitzt gleich mit in der Konzernzentrale. Und die Mitglieder des Vereins sind unter anderem die Energiekonzerne: Eon, Vattenfall und EnBW.
Also die Betreiber der vier umstrittenen Atomkraftwerke.
Autoren: Chris Humbs, Manka Heise und Iris Marx
Ein Idyll in Österreich: ein Wirtshaus auf dem Gelände des Atomkraftwerks Zwentendorf. Der Mailer wurde in den 70er Jahren vollständig errichtet, aber nie in Betrieb genommen.
Heute dient der Reaktor als Museum - Besuchergruppen erfahren, dass damals, als er gebaut wurde, die Bürger Angst hatten, dass die Technik versagen könnte. Ein Volksentscheid stoppte schließlich das Projekt.
Der Werkstoffphysiker Professor Wolfgang Kromp war einst glühender Befürworter der Kernenergie. Doch als er in den 70er Jahren Baupläne des Reaktors im Detail sah, änderte er seine Meinung.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Da war mir klar, also mindestens dieses Kraftwerk hat einen Geburtsfehler. Da ist schlicht und einfach eine Fehlkonstruktion unterwegs.“
Sie sparten auf Kosten der Sicherheit. Experte Kromp alarmierte in Österreich die Öffentlichkeit. Danach verhinderten die Bürger die Inbetriebnahme dieses Billigreaktors. In Deutschland aber wurden in den 70ern nahezu baugleiche Mailer in Betrieb genommen.
So in Bayern das Kernkraftwerk Isar 1, in Baden-Wüttemberg der Block Philippsburg I. Die Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel – beide in Schleswig-Holstein.
Obwohl die Bedenken aus Österreich auch hier bekannt waren, genehmigte der TÜV als Gutachter den Betrieb für 40 Jahre Laufzeit. Für den Energie-Experten der Regierungspartei CDU noch heute ein Zeugnis für garantierte Sicherheit.
Rüdiger Kruse (CDU), MdB
„40 Jahre ist sozusagen das Siegel, was auf den Ostereiern drauf war, als sie gebaut worden sind. Die Dinger sind zugelassen für 40 Jahre. So, das heißt, wenn sie jetzt wieder auf 40 Jahre gehen, also alter Zustand, ist das relativ einfach.“
Soll heißen: Hat man einmal einen TÜV-Stempel, muss man nicht mehr so genau hingucken.
Doch schon damals waren viele Teile nicht stabil genug. So mussten die Atomkraftwerke dieser Baureihe kurz nach Inbetriebnahme massiv überarbeitet werden. Das Herz des Kraftwerks, der Reaktordruckbehälter, wurde aber nie ausgetauscht.
Aber gerade dieses Bauteil muss sicher sein. Darin sind die Brennstäbe, hier herrscht die höchste Strahlung. Enorme Hitze, hohe Drücke.
Nach den Berechnungen von Professor Kromp ist der Reaktordruckbehälter zu schwach ausgelegt. Neueste Studien der Technischen Universität in Berlin untermauern seine Sorge. Die Belastungswerte einer zentralen Schweißnaht sind alarmierend.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Das ist ein Naht, die geht rum um den Druckbehälter in dieser Form, vielleicht 15 Meter lang und wird, wenn der Druckbehälter unter Druck gesetzt wird, wird diese Naht unter hohen Materialspannungen belastet. So wie man einen Blumendraht biegt, wenn man oft genug biegt, dann bricht er ab.“
Vor dem Bruch entstehen kleinste Risse an der besonders beanspruchten Stelle. Hier die Schweißnaht. Diese Risse können sich innerhalb kurzer Zeit gefährlich ausweiten. Das Kühlwasser entweicht unter hohem Druck, die Temperatur steigt. Folge: Ein nicht mehr zu kontrollierenden Störfall.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Da würde sofort der Dampf heraus explodieren. Die Kühlflüssigkeit würde dann verdampfen und würde sich verlaufen im Gebäude. Wir hätten dann den Beginn einer Katastrophe.“
Während man nun in Deutschland über die Anzahl der zusätzlichen Jahre auch dieser Billigreaktoren diskutiert, warnt man im Nachbarland Österreich vor jeglicher Laufszeitverlängerung dieses Reaktortyps.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Das ist gerade für diese alterungsgefährdeten Baureihe ist das völlig unzulässig. Die sollten besser heute als morgen außer Betrieb genommen werden.“
Die Aufsicht der Reaktoren obliegt eigentlich den Ländern. In Baden-Württemberg ist das Ministerium für Umwelt zuständig für das Kernkraftwerk Philippsburg.
Das Ministerium müsste regelmäßig überprüfen, ob der Druckbehälter durch die Belastungen Risse erhalten hat und tatsächlich ein Risiko darstellt. Doch der Druckbehälter ist von außen – wie man an dem baugleichen Beispiel aus Österreich sehen kann, fast völlig verbaut. Die umstrittene Schweißnaht ist selbst an den zugänglichsten Stellen kaum erreichbar. Wie kann man so diese Schweißnaht - hier rot markiert – ordentlich überprüfen?
Wir fragen nach – aber anstelle des Ministeriums antwortet uns in einer Stellungnahme der TÜV: Die Schweißnaht würde ausreichend geprüft, heißt es. Man sehe ansonsten „keinen Handlungsbedarf“.
Wir wollen es genauer wissen. Man erklärt sich bereit zu einem Interview. Jedoch auch hier geht nichts ohne den TÜV. TÜV-Mitarbeiter überwachen das Interview. Die entscheidende Instanz, die behördliche Atomaufsicht, lässt sich von ihrem Dienstleister bevormunden.
Oskar Grözinger, Landesatomaufsicht Baden-Württemberg
„Während des Betriebs wird der Behälter regelmäßig alle paar Jahre überprüft und zwar nach den jeweils neuesten geltenden Prüfstandards.“
KONTRASTE
„Dort, wo ich nicht hinkomme, kann ich nicht prüfen.“
Aus dem Off
„Cut… wir haben gesagt: Keine Nachfragen!“
Der Mann im Hintergrund ist vom TÜV. Er untersagt seinem Auftraggeber, dem Chef der Atomaufsicht, die Beantwortung der Nachfrage.
Das Interview wird abgebrochen. Im Nachgang stellt sich heraus, die kritische Stelle wird am Behälter in Philippsburg lediglich alle vier Jahre geprüft – und das nur von außen.
Prof. Wolfgang Kromp, Werkstoffphysiker, Universität Wien
„Um dieses Problem dieser Schweißnähte überprüfen zu können, da müssten sie von innen prüfen können, da müssten Sie den Druckbehälter komplett ausräumen, die gesamten Steuerstabsmechanismen ausbauen, da würde der Atomstrom wohl ein Mehrfaches kosten. Das geht einfach nicht. Das wird nicht gemacht.“
Trotzdem hält der TÜV den Betrieb solcher Reaktoren für unbedenklich. Zu recht? Wie objektiv ist der TÜV überhaupt, wenn es um Atomenergie geht? Beispiel: der größte TÜV, der TÜV Süd, inzwischen eine Aktiengesellschaft. Die ist auf Gewinn ausgerichtet. Würde der TÜV die umstrittenen Reaktoren abschalten lassen, könnten in acht Jahren Aufträge für Routine-Untersuchungen im dreistelligen Millionenbereich verloren gehen.
Eine unabhängige Kontrolle ist da schwer vorstellbar. Das meint Wolfgang Renneberg, er war bis vor kurzem Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bund.
Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Wenn wir den Fall, dass ein TÜV beurteilen soll, ob ein Kernkraftwerk noch weitere beispielsweise weitere acht Jahre betrieben werden soll, dann geht es hier um die Frage, ob der TÜV innerhalb dieser acht Jahre noch ein weiteres Geschäftsfeld für sich erhält, oder ob er dieses Geschäftsfeld verliert. Seine Entscheidung kann also objektiv von dieser Frage beeinflusst sein und in sofern eine Entscheidung sein, die nicht objektiv an Sicherheitsmaßstäben ausgerichtet ist.“
Das Problem mit der Unabhängigkeit des TÜV ist im Bundesumweltministerium bekannt. Dort erstellte eine Arbeitsgruppe bereits 2008 ein Gutachten zum „Ungleichgewicht zwischen Behörde und Sachverständigen Organisationen“. Das Dokument war bislang unter Verschluss. Ein Ergebnis daraus – die festgestellte…
Zitat
„…große Betreibernähe der TÜV beeinträchtigt die Qualität und Unabhängigkeit der Begutachtung.“
Geändert hat sich daran bis heute nichts.
Sieht man dann auch noch, wer über zwei Drittel der Aktien der TÜV-Süd AG hält, dann wird einiges klarer: Es ist der TÜV Süd e.V. Er sitzt gleich mit in der Konzernzentrale. Und die Mitglieder des Vereins sind unter anderem die Energiekonzerne: Eon, Vattenfall und EnBW.
Also die Betreiber der vier umstrittenen Atomkraftwerke.
Autoren: Chris Humbs, Manka Heise und Iris Marx