Zwischen Westend und Halensee - Marode A100-Brücke: Verkehr auf S-Bahn-Ring unterbrochen

Fr 28.03.25 | 11:13 Uhr
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Ein Bagger räumt Fahrbahnbegrenzungen auf der Ringbahnbrücke zur Seite. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
dpa/Sebastian Gollnow
Video: rbb24 | 28.03.2025 | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Nachdem es wegen Brückenschäden am Autobahndreieick Funkturm zu starken Verkehrsproblemen gekommen war, trifft es nun auch die Berliner S-Bahn. Der Verkehr auf der Ringbahnstrecke ist seit Donnerstagabend unterbrochen.

Hinweis: Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Neue Informationen zur Situation an der maroden Ringbahnbrücke finden Sie hier.

Der S-Bahn-Verkehr unter der gesperrten A100-Brücke am Berliner Autobahndreieck Funkturm ist seit Donnerstagabend vorübergehend unterbrochen. Um die Sicherheit der Brücke bis zum Abbruch zu gewährleisten, müsse diese zusätzlich unterstützt werden, teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit.

Gesperrt ist die Strecke zwischen Halensee und Westend in beide Richtungen, wie die Berliner S-Bahn mitteilte. Betroffen sind demnach die Ringbahn-Linien S41 und S42 sowie die Linie S46. Die Stationen Messe/Nord und Westkreuz werden bis auf Weiteres von diesen Linien nicht angefahren. Von Halensee gibt es einen 20-Minuten-Takt zum S-Bahnhof Charlottenburg und damit einen Anschluss an die Stadtbahn. Die S46 fährt nur zwischen Königs Wusterhausen und Bundesplatz.

Wie lange die Unterbrechung des S-Bahnverkehrs dauern soll, blieb zunächst unklar. Für den frühen Nachmittag, gegen 14 Uhr, ist eine gemeinsame Pressekonferenz der Berliner S-Bahn, der Autobahn GmbH und der Berliner Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) geplant.

Busse fahren ersatzweise, S-Bahn empfiehlt Umfahrungsmöglichkeiten

Zwischen Halensee und Westend fahren ersatzweise Busse. Sie fahren montags bis freitags von 4 Uhr bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 5 Uhr bis 21 Uhr im Fünf-Minuten-Takt, wie die S-Bahn auf ihrer Webseite [sbahn.berlin.de] mitteilte. Von 21 Uhr bis 1:30 Uhr soll es einen Zehn-Minuten-Takt geben. Am Wochenende soll zudem ein Nachtverkehr von 1:30 Uhr bis 5 Uhr im 15-Minuten-Takt angeboten werden.

Die Busse halten demnach auch direkt am Zentralen Ominbusbahnhof ZOB.

Darüber hinaus empfiehlt die S-Bahn folgende Umfahrungsmöglichkeiten:

  • zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz/Schöneberg die Linien S1, S2, S25, S26
  • zwischen Gesundbrunnen und Hermannstraße die Linie U8
  • zwischen Wedding und Tempelhof die Linie U6
  • zwischen Westhafen und Bundesplatz die Linie U9
  • zwischen Jungfernheide und Neukölln die Linie U7
Verkehrsbeeinträchtigungen durch marode Ringbahnbrücke im März 2025. (Quelle: rbb)

Fernverkehr nicht betroffen

Im übrigen ist der Fernverkehr der Deutschen Bahn -anders als die S-Bahn nicht von der Sperrung der Ringbahnbrücke betroffen, wie eine Bahn-Sprecherin rbb|24 mitteilte.

Unterbrechung für Montage der Brücken-Stütze

"Die Sperrung ist notwendig, um die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner zu gewährleisten", teilte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) am Abend mit. Aufgrund eines neuen Fachgutachtens werde eine zusätzliche Stützung der Ringbahnbrücke dringend empfohlen. Mit der Stütze soll der Brückenüberbau - die gesperrte A100 - über den Bahngleisen verstärkt werden.

Die Autobahn GmbH hatte die Ringbahnbrücke vor einer Woche überraschend gesperrt, weil sich ein Riss im Tragwerk der Brücke unerwartet vergrößert hatte. Infolge der Sperrung kam es an dem bundesweit wichtigen Verkehrsknoten zu Chaos.

Seit Anfang der Woche fließt der Verkehr in Richtung Norden wieder. Er wird einspurig über die Gegenfahrbahn umgeleitet - die über eine andere Brücke geführt wird. Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen dürfen allerdings nicht über diese Umleitung fahren.

Brücke soll abgerissen und neu gebaut werden

Die Brücke soll komplett abgerissen und neu gebaut werden. Die Autobahn GmbH hatte noch am Mittwoch mit anderen Beteiligten ein Umleitungskonzept für die kommenden Wochen und Monate vorgestellt. Dabei hieß es, dass es zunächst wohl keine Auswirkungen auf die S-Bahn geben werden.

Der technische Geschäftsführer der für den Bau zuständigen Projektmanagementgesellschaft Deges, Andreas Irngartinger, sagte am Mittwoch, die Ausschreibung für den Abriss der Brücke solle noch vor Ostern beginnen. Der Abriss selbst könnte demnach im besten Fall drei Monate dauern. Wann der Neubau fertiggestellt sein soll, ist offen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.05.2025, 20 Uhr

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137 Kommentare

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  1. 136.

    "Keine Autobahn in der Innenstadt ", aber selbstverständlich, natürlich was sonst ist die beste Løsung ! Satire Ende!
    Øhne Autobahn ist es ja ein ausgesprochenes Vergnügen, man fæhrt auch sehr gern die 40 km vom Norden Berlins bis nach Rudow durch die Stadt !

  2. 135.

    Die Angaben für die Taktung beziehen sich aus den Bus- Ersatzbetrieb und nicht auf die S-Bahn! Von daher ist es sehr wohl möglich!

  3. 134.

    Kein Platz. In Charlottenburg ist nur ein Gleis mehr oder minder frei für diese Betriebsführung. In Halensee ist die Ein -& Ausfahrt nach Charlottenburg nur über ein Bahnhofsgleis möglich. Das macht einen 10min-Takt nicht möglich.

  4. 133.

    Von Halensee ja, von Westend geht´s leider nicht in Richtung Charlottenburg. Warum das von Halensee im 20 Min. Takt geht, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, gibt es doch auf dem Potsdam-Berliner Abschnitt der S 7 längere eingleisige Abschnitte als diese Verbindungskurve und die werden im 10 Min.-Takt befahren.

  5. 132.

    Was für eine hirnrissige Diskussion.
    Was hat Trump damit zu tun, dass unsere Infrastruktur, unsere Straßen und Brücken marode und einsturzgefährdet sind?
    Dazu die dümmliche und niveauloses "Zugunsten des Osten wurde in Berlin alles zu Tode gespart" Hetze.
    Vielleicht aber liegt es daran, dass der Staat Abermilliarden verschleudert, für "Fachkräfte" die keine sind, sondern den Sozialstaat ausbluten lassen, für ein Krieg, der nicht der unsere ist, für eine überbordende Bürokratie und EU-Regulierungswut? Die wieder auflebende Angst vor "Der Russe kommt".
    "„…verkauft den ganzen maroden Krempel an Donald Trump…“ fordert @Boomer i.R. und dann?
    Das, was in den letzten 20 Jahren (und nun folgenden) heruntergewirtschaftet wurde - nein, daran hat noch nichtmal Trump Interesse.
    Unser Land geht vor die Hunde.

  6. 131.

    Die Sperrung ab Halensee macht schon Sinn. Zwischen Halensee und Westkreuz ist eine Weichenanlage. Da die Ringbahn (eine fährt links, eine rechts rum, jede hat ein eigenes Gleis)nun kein Ring mehr ist, Pendelverkehr auf dem gleichen Gleis eher suboptimal wäre, können hinter Halensee die Züge die Gleise wechseln und wieder zurückfahren. Ähnlich könnte das am Bahnhof Westend klappen. Der Gefahrenbereich bleibt frei. Ich bin jetzt nicht der Bahnprofi, hab' mir die Frage aber auch gestellt und bei Openstreetmap eine mögliche Antwort gefunden.

  7. 130.

    Nein, der Verkehr verpufft dann größtenteils. Wissenschaftlich nachgewiesen, siehe Wikipedia-Artikel: "Verkehrsverpuffung". Ist kein Witz. Es ist inzwischen seit Jahrzehnten bekannt, dass MEHR Spuren zu MEHR Autos und MEHR Stau führt und WENIGER Spuren zu WENIGER Autos und WENIGER Stau. Das will nur in Autoschland und USA niemand hören. Deswegen bauen wir immer mehr Verkehrschaos und denken wir brauchen immer noch mehr. Ist eine selbstzerstörerische Droge.

  8. 129.

    Und wieder zeigt sich, dass die Privatisierung die dümmste Idee aller Zeiten war. Jedem Berliner ist doch klar, die Brücke steht frühestens in 10 Jahren und wird am Ende mindestens 2 Milliarden teurer sein als geplant. Danke Privatisierung.

  9. 128.

    Oha! Na, das wäre ja wirklich mal 'ne Nummer! Denn mit meinen geplanten Besorgungen beim Baumarkt meiner Wahl mit
    S-Bahn-Anschluss - das ist jetzt erst mal vom Tisch!

  10. 127.

    Und dann fahren die auf ewig weiter durch die Wohngebiete, wie jetzt gerade?
    Auf die Bahn wechseln wird jedenfalls schwierig. Eine S-Bahn nimmt nur 1.200 Leute mit. Da fahren aber heute täglich 300.000 auf der Autobahn. Da brauchst Du hunderte zusätzliche Züge.

  11. 126.

    Die kannten den Riss und den maroden Stahlbeton seit Jahrzehnten, Carolabrücke, Ponte Morandi, und so viele andere... Aber haben noch nichtmal das Tempo 60 zum Schutz der Brücke kontrolliert, wo sich keiner dran gehalten hat. Oder mal früher den Verkehr drauf reduzieren. Aber nein, Autos müssen immer maximal mit höchster Geschweindigkeit fahren, auch wenns der Bahn auf den Kopf fällt.
    ABREISSEN und KEINE Autobahn mehr in der Innenstadt - DAS wäre die einzig richtige Lösung!

  12. 125.

    Die S-Bahn bietet auf der Ringbahn (S41 und S42) 10 Minutentakt an, zwischen Westend und Halensee aber gesperrt dafür Bus Ersatzverkehr.

    Mit den Ringbahnen kann man auch von Westend oder Halensee im 20 Minutentakt nach S-Charlottenburg fahren und dort auf andere Stadtbahnen z.B. S3 und S7 ausweichen.

    Falls nicht wieder die Durchsage kommt: "Der Zug muss heute leider entfallen".

  13. 122.

    Da die S-Bahnhöfe zwischen Westend & Halensee betrieblich nur Haltepunkte sind, könnten sie nur per Pendelverkehr angebunden bleiben. Dafür müßte in Westend (Pendel nach Messe) und Halensee (nach Westkreuz) jeweils ein Bahnsteiggleis betrieblich vollständig vom restlichen Netz abgetrennt werden. Damit würde dort ein stabiles Wenden für den weiterhin "normal" betriebenen Teil des Rings vmtl. unmöglich.


  14. 121.

    Jetzt haben die Autofahrer mit ihrer Raserei nicht nur die Autobahn kaputtgemacht, sondern auch noch die S-Bahn lahmgelegt. Diese Autokrankheit muss echt mal beendet werden.

  15. 120.

    Bei wikipedia zum Thema Autobahn_(Deutschland)steht:
    Zitat Anfang
    Sanierung
    Ab dem 1. Januar 2021 ist die Autobahn GmbH des Bundes und das Fernstraßen-Bundesamt für die Straßensanierung (u. a. Planung, Bau und Unterhalt aller Schnellstraßen) zuständig. Zuvor waren die Länder im Auftrag des Bundes für die Sanierung der Autobahnnetze verantwortlich.
    Zitat Ende

    Damit wäre Frau Günther tatsächlich knapp über vier Jahre in der Verantwoortung gewesen, oder?

  16. 119.

    Die Mühlendammbrücke ist noch nicht mal fertig abgerissen, da kommt schon die Nächste. Bleibt nur zu hoffen, dass da keine Dresdner Firma die Finger im Spiel hat. Sonst können wir auch gleich wieder mit Lagerfeuer heizen und mit der Keule jagen gehen.

  17. 118.

    Wozu eigentlich noch diese Ausschreibung? In dieser Notlage sollte die Frage nicht lauten, wer macht am billigsten, sondern wer kann morgen anfangen und wer ist am schnellsten fertig. Für bürokratischen Overhead ist jetzt wirklich keine Zeit.