Ohne Julius Eduard Hitzig wäre Hoffmann vielleicht nie zur Literatur gekommen - jedenfalls sähen wir den Künstler Hoffmann heute in einem ganz anderen Licht. Hitzig war nicht nur Hoffmanns wichtigster Literaturfreund, sondern auch sein Biograph. Beide lernten sich als junge Juristen in Warschau kennen. Weil Hitzig gute Beziehungen und ein riesiges Faible für die romantische Literatur hatte, machte er Hoffmann mit vielen Schriftstellern bekannt: wie Baron de la Motte-Fouqué oder Adelbert von Chamisso. Ab 1814 arbeiteten Hitzig und Hoffmann Seite an Seite am Berliner Kammergericht.

Hoffmann verewigte Hitzigs Kinder Clara und Fritz im Märchen "Nussknacker und Mausekönig", auf dem Tschaikowskys Nussknacker-Ballett beruht. Mit ihm gründete er den Kreis der "Serapionsbrüder", einen literarischen Zirkel, der sich in Hoffmanns Wohnung am Gendarmenmarkt traf. Vor allem aber blieb Hitzig seinem Freund Hoffmann auch in schwersten Zeiten treu: Als Hoffmann unter der Besatzung Napoleons arbeitslos war und nichts zu essen hatte. Und als er 1822 schwer erkrankte und in seiner Wohnung am Gendarmenmarkt dem Tod entgegensah. Hitzig stand dem Freund bis zur Todesstunde bei - und unterstützte danach seine Witwe. Das Bild, das er in seiner Biographie zeichnet, prägt die Wahrnehmung von Hoffmann bis heute.