Methodisch-didaktische Hinweise zu "Das Danach: Schluss, aus und vorbei?"


Aufgabentyp 1: Mach dich schlau!

Als Einstieg in das Thema "Danach" bietet es sich an, dass Kinder offen und ungelenkt ihre eigenen Ideen äußern und herausfinden, was Eltern, Freunde und Bekannte denken. Vorschläge dazu finden sich in den "Was denkst du"- und "Gemeinsam produzieren"-Aufgaben.

Ein Text informiert über die Vorstellungen der großen Weltreligionen zum Leben nach dem Tode. Heute werden die Bilder, die in der Bibel, im Koran oder in der Thora für das Leben nach dem Tod gefunden wurden, nicht mehr so wörtlich genommen wie früher. Himmel, Hölle oder Paradies werden weniger als konkrete Orte verstanden, sondern eher als Zustände, in denen sich Menschen bzw. ihre Seelen befinden. Jeder Gläubige entscheidet zudem für sich, wie wörtlich sie die überlieferten Glaubenszeugnisse verstehen und wie sie sich ein Leben nach dem Tod ausmalen. Dieser Grundgedanke wird im Text vermittelt. Im Unterrichtsgespräch können die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen Jenseitsvorstellungen besprochen werden. Dabei kann der Text "Jenseitsvorstellungen der Weltreligionen" helfen. Aber auch die "Jenseitsvorstellungen in früheren Kulturen" werden für die Kinder spannend sei.

Der November, in der die ARD-Themenwoche stattfindet, ist der Monat der Erinnerung. An vielen Feiertagen wird der Toten gedacht. Sie können mithilfe des Infotextes "Totengedenken: Erinnerungstage im November" behandelt werden. Besonders interessant ist für die Kinder sicherlich der "Dia de los Muertos", an dem die Mexikaner ihr farbenprächtiges Totenfest feiern. Die ARD wird dieses Jahr vor Ort drehen und ein Kind dort begleiten. Im Magazin für Kinder "Hallo Tod!" wird die Reportage zur ARD-Themenwoche zu sehen sein und auch hier auf der Plattform für die Nutzung im Unterricht bereitgestellt. Der Text über den "Erinnerungsort Friedhof" kann eine gute Vorbereitung für einen Friedhofsbesuch sein.


Aufgabentyp 2: Was denkst du

Wie die Kinder ihre eigene Vorstellung vom Danach ausdrücken können, schlagen wir unter dem Aufgabentyp 3 „Macht was zusammen!“ vor. Im Anschluss können sie ihre Eltern dazu befragen und/oder sie machen eine Umfrage bei Freunden und Bekannten. Dafür nutzen Sie gerne das Arbeitsblatt-Angebot "Umfrage: Und was kommt nach dem Tod?". Dabei wird sicherlich eine ganze Bandbreite von Ideen deutlich. Die verschiedenen Ideen und Vorstellungen können in einem Stuhlkreis zusammengetragen und besprochen werden – wenn die Eltern damit einverstanden sind, dass ihre Vorstellungen in die Klasse getragen werden. Wichtig ist dabei festzuhalten, dass jeder das glauben kann, was er möchte.

Auch im Diesseits lebt ein Stück der Eltern und Großeltern weiter – in der Erinnerung der Angehörigen und Freunde und in ihren Kindern und Enkeln. Diesen Gedanken greift das Arbeitsblatt "Was habe ich von meinen Eltern" auf. Im Themenschwerpunkt "Was kommt, das geht" wurde darüber informiert, dass jedes Lebewesen Eigenschaften an seine Nachkommen vererbt, aber auch Wissen und Erlerntes wird von Generation zu Generation weitergegeben. In einem kurzen Aufsatz beschäftigen sich die Kinder damit, was sie von ihren Eltern haben. Welche Ähnlichkeiten gibt es? Was haben sie von ihnen übernommen? Die Kinder können ihre Eltern auch befragen, was diese selbst von ihren eigenen Eltern übernommen haben. Daran könnte sich die Erstellung eines Familienstammbaums anschließen, den wir unter "Macht was zusammen!" vorschlagen.


Aufgabentyp 3: Macht was zusammen!

"Wenn ich einmal tot bin, …" ist das Thema für ein Bild, das die Schülerinnen und Schüler malen, am besten mit Wachsmalern. Dies kann ein offener Einstieg in das Thema sein, bei dem die Kinder inhaltlich nicht gelenkt werden. Sie sollten aber dafür sensibilisiert werden, dass sowohl konkrete Motive, als auch abstrakte Bilder möglich sind. Wer möchte, kann anschließend sein Bild präsentieren. Auch eine Ausstellung ist denkbar. In der Gruppe wird über die Bilder gesprochen.

Wie man Verstorbene in Erinnerung behält, lässt sich am besten an der eigenen Familie untersuchen. Die "Reportage Erinnerungsstücke" ist ein Angebot dazu. Die Schülerinnen und Schüler gehen zuhause mit ihren Eltern auf die Suche nach Erinnerungsstücken und reden darüber. Was erinnert an den Uropa, die Lieblingstante – oder auch an den Hund, der die Familie jahrelang begleitet hat? Da gibt es sicherlich manch schöne Geschichte zu erzählen, die klar macht, wie man Menschen in Erinnerung behalten kann, wie sie Spuren hinterlassen. Im Gespräch mit den Eltern lernen Kinder ganz konkret, was schöne Erinnerungen sind und was es heißt, nicht vergessen zu werden.

Die Schülerinnen und Schüler bringen ein Erinnerungsstück in die Schule mit und erzählen die dazu gehörige Geschichte. Sie können auch Fotos oder Zeichnungen machen, statt die Dinge selbst mitzubringen.

Aus den gesammelten Stücken und Geschichten kann die Klasse ein gemeinsames Buch der Erinnerung oder eine Wandzeitung zusammenstellen. Man kann auch einen kurzen Film aufnehmen: Die Kinder zeigen vor der Kamera das Erinnerungsstück und erzählen dazu etwas.

Der Friedhof ist der Ort der Erinnerung an die Toten. Ideal wäre deshalb ein Unterrichtsgang auf den Friedhof, gerade im November, wenn auf vielen Gräbern ewige Lichter brennen. Die Kinder informieren sich vorher mithilfe des Infotextes über Friedhöfe und erhalten dann Aufträge für den Besuch, die wir in dem Arbeitsblatt "Exkursion Friedhof" zusammengefasst haben. Damit die Kinder in Ruhe den Friedhof erkunden können, lässt man sie am besten in Kleingruppen (Vierergruppen) über den Friedhof gehen. Die Kinder bleiben in den Gruppen zusammen. Sie benötigen: Stift, den Fragenkatalog in Form des Arbeitsblattes, ihr Heft und eventuell eine Kamera pro Gruppe. Vor der Exkursion sollte darüber gesprochen werden, wie man sich auf einem Friedhof verhält.

Im Anschluss wird der Besuch in einer gemeinsamen Reportage mit Fotos, Bildern und kurzen Texten dokumentiert. Die Beobachtungsaufträge bieten das Gerüst für die Themen der Reportage. Das Ergebnis könnte eine Wandzeitung, eine Präsentation am Computer oder eine schriftliche Reportage mit Bildern sein.