Methodisch-didaktische Hinweise zu "Der Tod: Die letzte Reise"
Aufgabentyp 1: Mach dich schlau!
Es gibt nur eine Aufgabe, die sich mit biologischen Fragen beschäftigt: "Wann ist man tot". Sie ist vor allem für Schüler ab Klasse 4 geeignet.
Mit "Leben und Sterben im Hospiz" soll den Kindern ein besonderer Ort vorgestellt werden, wo totkranke Menschen und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase begleitet werden.
Die Beschäftigung mit Bestattungs- und Trauerriten beginnt mit den überwiegend christlich geprägten Traditionen in Deutschland. Das Arbeitsblatt "Beerdigung: Abschied von den Toten" kann auch dabei helfen, herauszufinden, was die Kinder bereits kennen und ob sie vielleicht auch selbst schon einmal auf einer Beerdigung waren. Der Text beschreibt die traditionellen Abläufe einer Bestattung in Deutschland, dabei wird auch angesprochen, was früher gang und gäbe war, heute aber kaum noch praktiziert wird.
In Form eines Expertenpuzzles können sich die Schülerinnen und Schüler über "Bestattungsrituale in den anderen Weltreligionen und früheren Kulturen" informieren und anschließend vergleichen, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen. Dazu dient die Gestaltung von Plakaten.
Im Magazin für Kinder "Hallo Tod!" zur ARD-Themenwoche im November wird es eine Reportage über eine Beerdigung in Ghana geben. In Ghana sind die Menschen sehr religiös, die Glaubensrichtungen aber vielfältig. Die Beerdigungsfeiern sind dort oft sehr groß, aufwändig und bunt. Wir haben ein Kind in Ghana begleitet. Der Beitrag wird hier auf der Plattform zu sehen sein.
Aufgabentyp 2: Was denkst du?
Ein Einstieg in das Thema Trauer kann bei den vielen kleinen Verlusten des Alltags anfangen: Was hat die Kinder selbst schon einmal traurig gemacht? Und was hat ihnen geholfen, wieder fröhlich zu werden? Einen Einstieg bietet das Nachdenken über "Mein, dein Traurigsein".
In der Gruppe kann das in Form des szenischen Spiels zusammengeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler bauen ein "Standbild Traurigsein". Bei einem Standbild versuchen Personen mit ihrer Körperhaltung und ihrer Mimik ein Thema bzw. eine soziale Situation darzustellen. Hierbei können vor allem Beziehungen von Menschen zueinander sowie Haltungen und Gefühle verbildlicht werden. Dies geschieht beim Standbild ganz ohne Bewegungen und Worte. Einige Standbilder werden in der Klasse besprochen. Dabei sollen die Zuschauer erraten, welche Situation dargestellt wurde. Als Hilfe liegen die vorher geschriebenen Karten mit den Situationen aus. Das anschließende Reflexionsgespräch kann sich mit folgenden Schwerpunkten befassen:
Hat das Standbild zu der Situation gepasst? Warum? Das hat mir an dem Standbild gefallen!
Wie Menschen um Verstorbene trauern, lässt sich auch anhand von Bildern besprechen. Ein Beispiel: Die tote Mutter von Edvard Munch. Das Bild wird in der Klasse gezeigt und die Kinder äußern sich spontan dazu. Im Gespräch können folgende Fragen besprochen werden: Wie trauern Menschen? Was machen die Erwachsenen? Was macht das Mädchen? Den Abschluss kann ein schriftlicher Arbeitsauftrag bilden: Was würdest du machen? Was würdest du dem Mädchen sagen wollen?
Die Schülerinnen und Schüler befragen auch ihre Eltern, wie es ist, wenn man um einen Verstorbenen trauert. Haben sie schon einmal um einen Menschen getrauert? Wie war das? Was hat ihnen geholfen? Die Ergebnisse von "Nachgefragt: Wie ist das mit Trauer und Trost" werden im Stuhlkreis zusammengetragen.
Aufgabentyp 3: Macht was zusammen!
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in den "Was denkst du?"-Aufgaben intensiv mit Trauer und Trost. Daraus kann ein kleiner persönlicher Trostratgeber entstehen. Nachdem die Kinder in Gruppen Ideen zusammengestellt haben, was einem selbst oder anderen Menschen im Trauerfall helfen könnte und wie man sich und andere trösten kann, basteln sie ein Pocketbook als "Kleines Trostbuch" und schreiben die ihrer Meinung nach schönsten Tipps und Ideen auf. Diese kleinen Bücher für die Hosentasche sind bei Schülern sehr beliebt. Natürlich kann man auch einen gemeinsamen Trostratgeber der Klasse zusammenstellen.
Wenn die Klasse sich zuvor Todesanzeigen angeschaut und analysiert hat, kann eine Kreativaufgabe darin bestehen, eine fiktive "Todesanzeige für Knietzsche" zu gestalten. Ihn haben die Schüler im Einstiegsfilm "Knietzsche erklärt den Tod" kennengelernt. Welche Symbole fänden sie schön? Welcher Text könnte dort stehen, der ihnen gefällt? Was würdigt Knietzsche, wie sie ihn erlebt haben?
Völlig frei sollten die Kinder darüber nachdenken, was sie wohl einpacken würden für die letzte Reise. Die Kreativaufgabe "Ein Koffer für die letzte Reise" ermuntert zum Nachdenken. Was würde ich mitnehmen: Erinnerungen, Proviant, das Kuscheltier, das Lieblingsbuch…? Was braucht man für das, was kommt? Oder braucht man nichts?
An dieser Stelle empfehlen wir auch, "Experten" in die Klasse einzuladen oder – wenn möglich – eine Exkursion zu machen. Es kann der Besuch eines Bestatters sein oder ein Besuch dort. Die Kinder können als Reporter fragen "Wie läuft eigentlich eine Beerdigung ab?". Er kann den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel zeigen, wie Särge, Urnen oder Grabschmuck aussieht und welche Möglichkeiten Angehörige bei der persönlichen Gestaltung der Trauerfeiern haben. Des Ergebnis kann ein schriftliches Interview mit Fotos sein oder eine Wandzeitung mit Fotos, gemalten Bildern und kurzen Texten.
Auch Hospiz-Mitarbeiter sind gerne bereit, in Schulen zu gehen. "Nachgefragt: Was ist ein Hospiz" zeigt mögliche Reporterfragen für die Kinder. Die Termine sollten immer in der Klasse gemeinsam vorbereitet werden: Was wollen wir wissen? Welche Fragen sind uns wichtig? "Hospiz macht Schule" bietet Projekte für Grundschulen.
Linktipp: www.hospizmachtschule.de