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Die Bundesnetzagentur prüft, ob der Stromanbieter Elektrizitätsversorgung Berlin zu hohe Rechnungen gestellt hat. Kundinnen und Kunden haben sich bei der Behörde wegen falscher Abrechnungen beschwert.
Ein SUPER.MARKT-Zuschauer berichtet uns von seinem Ärger mit dem Stromanbieter Elektrizitätsversorgung Berlin. Trotz korrekter Eintragung der Zählerstände in das Onlineportal habe der Anbieter einfach die Zählerstände geschätzt. Viel zu hoch, so der Vorwurf. Zahlreiche Beschwerden auf Bewertungsportalen im Internet zu diesem Anbieter erzählen die gleiche Story. Jetzt hat sich die Bundesnetzagentur eingeschaltet. Wir haben Berlin Elektrizität genauer unter die Lupe genommen: Hat dieses Vorgehen tatsächlich Methode? Wer kann bei Problemen helfen? Und wer kann eigentlich mit welcher Qualifikation Stromanbieter werden?
Nicht schätzen lassen, Neuberechnung anfordern
Verbraucher:innen, die selbst Probleme mit dem Anbieter haben, rät Hasibe Dündar, Energierechtsberaterin der Verbraucherzentrale Berlin (VZB): "Lassen Sie sich nicht einschüchtern und widersprechen Sie der Abrechnung, wenn sie nicht auf den tatsächlichen Verbrauchswerten basiert." Ein Musterbrief der Verbraucherzentrale findet sich auf der Webseite. Gleichzeitig sollte eine Korrektur der Abrechnung angefordert werden - der Versorger hat eine Neuberechnung auf der Grundlage tatsächlicher Ablesewerte vorzunehmen. Sollte der Anbieter weiter mauern, rät Dündar zu einer rechtlichen Beratung.
Auf der Suche nach einem neuen Anbieter empfiehlt es sich, nicht nur nach dem günstigsten Preis zu gehen. Auch Bewertungen auf unterschiedlichen Portalen sind in die Überlegungen miteinzubeziehen. Gerade erst gegründete Energielieferanten fallen vielleicht mit günstigen Preisen auf, aber sicherer fährt man, wenn man einen Anbieter wählt, der bereits ein paar Jahre am Markt besteht.
Grundsätzlich gilt: Die Abrechnung sollte nicht geschätzt werden. Das berge immer die Gefahr, dass der tatsächliche Verbrauch nicht berücksichtigt werde und die Abrechnung zu hoch ausfalle, so die Verbraucherzentrale Berlin. Deshalb ist es wichtig, dem Versorger und dem Messstellen- bzw. dem Netzbetreiber regelmäßig die Zählerstände mitzuteilen - und diese anhand von Fotos zu dokumentieren.