Smart Meter an einem Wohnhaus (Quelle: IMAGO / Panthermedia / Shaadjutt36)
Bild: IMAGO / Panthermedia / Shaadjutt36

Mobilität | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Dynamische Strompreise: Können sich lohnen

Dynamische Stromtarife – also solche, bei denen sich der Preis nach Verfügbarkeit ändert – sind noch nicht weit verbreitet, können sich aber besonders für E-Auto-Besitzer:innen lohnen.

Ach früher, als wir noch telefonierten, wenn es am günstigsten war! So ähnlich geht es heute auch, nur mit Strom. Sogenannte "dynamische Stromtarife" richten sich nach der Verfügbarkeit und ändern stündlich den Preis. Für wen sich das lohnt, erklären wir hier.

E-Auto günstig "tanken"

Um 15 Uhr oder um 16 Uhr laden? Diese Entscheidung könnte bares Geld sparen, zumindest wenn jemand über einen Smart Meter verfügt. Besonders Fahrer:innen von E-Autos mit eigener Wallbox können von den Tarifen profitieren, fand nun die Stiftung Warentest heraus.
 
Bei dynamischen Stromtarifen ändert sich der Preis stündlich. In Zeiten, in denen besonders viel produziert oder besonders wenig verbraucht wird, ist der Strom besonders günstig. Das kann etwa tagsüber an einem sonnigen und windigen Tag sein, wenn viel erneuerbare Energie erzeugt wird.
 
Meist über eine App werden Nutzerinnen und Nutzer über die voraussichtlichen Strompreise des Folgetags informiert. So können sie das Laden planen und besonders günstig das Auto aufladen.

Mehr technische Lösungen notwendig

"In unserem Test konnte eine Berlinerin ihr E-Auto an manchen Tagen zu dieser Zeit unschlagbar günstig an ihrer Wallbox laden", erklärte Julian Chudoba von Stiftung Warentest. "Im günstigsten Tarif unseres Tests gerade einmal für 10,5 Cent pro Kilowattstunde."
 
Wer von uns allerdings kein E-Auto oder keine eigene Ladestation hat, profitiert deutlich weniger von den Preisschwankungen. Denn diese können erst ausgenutzt werden, "wenn sich der Stromverbrauch vieler Geräte im Haushalt steuern lässt", erklärte Chudoba. "Dafür braucht es erst noch breite technische Lösungen."
 
Ohnehin sind dynamische Stromtarife wegen fehlender technischer Voraussetzungen bislang nur für wenige eine Option, denn für die Nutzung braucht es ein intelligentes Strommesssystem. Ende 2022 lag der Anteil der Haushalte mit einem sogenannten Smart Meter bei gerade einmal 0,5 Prozent. Die politisch gewollte Verbreitung von Smart Metern stockt seit Jahren.
 
Ab 2025 werden Smart Meter beim Stromanbieter bestellbar sein, ab dann sind auch dynamische Tarife bei allen Anbietern Pflicht.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von AFP.