Freizeit | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Grillen: Alles gut in der Glut?
Welche Grill-Kohle überzeugt am meisten? Stiftung Warentest hat acht Holzkohlen, fünf Holzkohlebriketts und zwei Grillbriketts aus Kokosnussschalen getestet.
Die Temperaturen steigen wieder auf über 20 Grad in der Region - da werden schnell die ersten Grillpartys klargemacht! Wenn man dann nicht gerade mit Strom oder Gas grillt, sondern mit echtem Feuer unter dem Grillgut, ist die erste Frage: Kohle oder Brikett? Und die zweite: Welcher Anbieter liefert die beste Qualität fürs Geld? Die Stiftung Warentest hat die Antworten.
Wie schnell klappt es mit dem Anzünden, wie heiß wird der Rost, wie lange glüht es darunter, fliegen Funken und wie stark ist eigentlich der Qualm? Punkte, die fürs Grillerlebnis und -ergebnis eine wichtige Rolle spielen können - und die sich die Stiftung Warentest (test-Magazin 04/2024) bei acht Grill-Holzkohlen, fünf Grill-Holzkohlebriketts und zwei Grillbriketts aus Kokosnussschalen genauer angesehen hat. Außerdem unter der Lupe der Warentester:innen: die Deklaration des verwendeten Holzes und die Verpackung von Kohle und Co.
Ihr Fazit: Mehr als die Hälfte der Grillkohlen und Holzkohlebriketts im Test sind gut. Und auch Kokosnussbriketts können mithalten.
Ausdauernd oder besonders heiß?
Für welche Produktart man sich am besten entscheidet, kann allerdings vom Grill-Anlass abhängen. Kohlen glühen in der Regel schneller und heißer als Briketts. Sie eignen sich deshalb vor allem für ein besonderes Abendessen mit der Familie oder der WG, so die Testerinnen und Tester. Briketts brauchen beim Anzünden etwas länger, halten dann aber lange die Temperatur. Das passt gut zu ausgedehnten Grillpartys.
Besonders ausdauernd: eines der Kokosnussschalen-Produkte im Test. Die Briketts brauchten zwar zum Anzünden Zeit, konnten aber mehr als zwei Stunden lang eine Temperatur von über 180 Grad halten - länger als alle getesteten Holzkohlebriketts und Holzkohlen.
Letztere schafften es dafür aber allesamt den Rost auf mehr als 300 Grad zu erhitzen, zwei Holzkohlen ("Zuhause Buchen Grillholzkohle" von Edeka und "Grillkohle" von Nero) brachten es sogar auf über 400 Grad. Die Kokosnussbriketts blieben hingegen - ebenso wie eines der Holzkohlebrikett-Produkte - unter 300 Grad. Das mag für eine Grillwurst oder -aubergine reichen, so die Tester:innen. Für ein Steak könnte es aber knapp werden.
Profagus ist doppelter Testsieger
Insgesamt schneiden fünf Holzkohlen im Test "gut" ab, drei "befriedigend". Bei den Holzkohlebriketts sind drei "gut", ein Produkt ist "befriedigend", eines "ausreichend". Die Testsieger stammen jeweils von Profagus (Holzkohle "Der Sommerhit" und "Grillis Bio Buchen Grill-Holzkohlebriketts"). Bei den Kokosnussbriketts landen die insgesamt "guten" "Coconut Shell Briquettes" von Weber vorn, das andere Kokosnuss-Produkt ist "befriedigend".
Der Preistipp der Tester:innen: die mit "gut" bewertete Holzkohle von DHG ("Flammenco Qualitäts Grill-Holzkohle" für ca. 2,33 Euro pro Kilo).
Ein Grilltipp: Unterschiedliche Hitzezonen auf dem Grill einrichten. Ein höherer Gluthaufen brät scharf an, ein niedrigerer gart das Grillgut gemächlicher durch.
Woher kommt das Holz?
Die Tester:innen haben sich auch angesehen, woher das Holz - angeblich, laut Etikett - kommt und ob es Probleme in der Lieferkette gibt. Der Test zeige, "wo Angaben zur Holzart gemacht werden, stimmen sie meist", heißt es in einer Mitteilung der Stiftung Warentest vom 21.03.2024. Hinweise auf illegal geschlagenes Tropenholz gab es demnach nicht. Drei Anbieter konnten den Tester:innen Angaben zur Lieferkette auch besonders vorbildlich belegen.
Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA und Stiftung Warentest, 22.03.2024.