Geld | Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Deutsche Post: Porto-Erhöhung & Aus für Prio-Briefe
Ab 2025 steigt das Porto für Standardbrief und Postkarte - beide kosten dann 95 Cent! Außerdem werden keine schnellen Prio-Briefe mehr angeboten. Die Alternative? Teurer.
Wer gerne Postkarten schreibt, kann schon mal anfangen, die Portokasse aufzufüllen: Das Porto für Postkarten wird im kommenden Jahr deutlich angehoben. Es steigt von 70 Cent auf 95 Cent. Für einen Standardbrief werden ab 1. Januar ebenfalls 95 Cent statt wie bisher 85 Cent fällig. Dies teilte die Deutsche Post am Mittwoch, 13.11.2024, mit.
Laut Angaben der Post wird auch das Porto für die Produkte Kompaktbrief (1,10 Euro statt zuvor 1,00 Euro), Großbrief (1,80 Euro statt zuvor 1,60 Euro) und Maxibrief (2,90 Euro statt zuvor 2,75 Euro) ansteigen. Auch internationale Briefprodukte sowie Privatkunden-Pakete werden teurer.
Alte Briefmarken behalten ihre Gültigkeit
Die neuen Porto-Regelungen gelten für zwei Jahre, also für die Jahre 2025 und 2026. Die bislang letzte Portoanhebung hatte es 2022 gegeben, damals stieg der Preis für die Versendung eines Standardbriefs von 80 auf 85 Cent. Grund für die aktuelle Preiserhöhungen? Laut Deutscher Post "erhebliche Kostensteigerungen durch Inflation, steigende Löhne und weiter sinkende Briefmengen". Die Bundesnetzagentur hatte der Post vorab erlaubt, das Briefporto um bis zu 10,48 Prozent zu erhöhen. Pakete dürfen 7,2 Prozent teurer werden. Mit den neuen Preisen bewegt sich die Deutsche Post damit im Rahmen des erlaubten Spielraums. Für die Gültigkeit fehlt allerdings noch die endgültige Genehmigung der Bundesnetzagentur, die für Dezember erwartet wird.
Gut zu wissen für alle, die einen Briefmarken-Vorrat haben: Alte Briefmarken behalten in den kommenden Jahren ihre Gültigkeit, müssen aber mit weiteren Briefmarken ergänzt werden, um auf die dann gültigen Porto-Sätze zu kommen.
Prio-Brief wird Ende 2024 eingestellt
Wer es beim Briefversand eilig halt, der muss ab kommendem Jahr seine Post als Einschreiben versenden. Der sogenannte Prio-Brief werde Ende 2024 eingestellt, teilte die Deutsche Post mit. Die Post begründete das Produkt-Aus damit, "dass Briefe nicht mehr die gleiche Eilbedürftigkeit wie vor 20 Jahren haben, als es noch nicht die breite Konkurrenz durch elektronische Medien gab." Das habe auch der Gesetzgeber erkannt und der Post mehr Zeit für die Zustellung von Briefen eingeräumt.
Briefe kommen ab 2025 erst nach drei Tagen an
2025 tritt außerdem die Reform des Postgesetzes in Kraft. Laut diesem müssen ab kommendem Jahr 95 Prozent der Standardbriefe in der Grundversorgung erst am dritten Werktag ankommen, 99 Prozent sollen dann am vierten Werktag im Briefkasten liegen. Bisher mussten 80 Prozent der Briefe bereits am folgenden Werktag ankommen. Auch deswegen war der Vorteil des Prio-Briefs bisher eher gering, weil der normale Versand aktuell ohnehin schnell ist.
Die neuen Regelungen legen laut Deutscher Post auch fest, dass eine schnelle Briefstellung "nicht mehr zum Post-Universaldienst zählt". Damit wäre der Prio-Brief ab Anfang Januar umsatzsteuerpflichtig. Das Einschreiben gehört weiterhin zum Universaldienst und ist daher von der Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent befreit.
Schneller Versand nur noch mit Einschreiben
Allerdings können auch weiterhin Briefe so verschickt werden, dass sie am nächsten Tag ankommen. Und zwar mit dem Einschreiben. Das werde "das Produkt für die schnellere Briefzustellung sein", so die Post. Die Kosten für Einschreiben werden nicht erhöht. Insgesamt ist diese Option für Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch teurer: Der Preisaufschlag beträgt bei einem Einwurf-Einschreiben 2,35 Euro; ein als Einwurf-Einschreiben verschickter Standard-Brief kostet somit 3,20 Euro - für das Auslaufmodell Prio-Brief muss man hingegen nur 1,95 Euro zahlen.
Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA und AFP, 13.11.2024.